NEW YORK (dpa-AFX) - Die Aktien von T-Mobile US konnten sich am Dienstag nicht der allgemeinen Stärke an der New Yorker Börse anschließen. Am breiten US-Markt und unter den Technologiewerten an der Nasdaq waren sie unter den wenigen negativen Ausnahmen, nachdem der japanische Mischkonzern Softbank verkündet hatte, dass er seinen Anteil an dem US-Ableger der Deutschen Telekom verringern will.

Ganz neu ist dies nicht, denn entsprechende Spekulationen gibt es am Markt schon länger. Dennoch ging es für die Aktien von T-Mobile US am Dienstag im US-Handel um 2,7 Prozent bergab, womit sie im technologielastigen Nasdaq-100-Index das Schlusslicht waren. Sie entfernten sich damit wieder etwas von ihrem erst in der Vorwoche erreichten Rekordhoch. Für die Papiere der Deutschen Telekom, die als Favorit für den Erwerb der Aktien gilt, ging es in Frankfurt marktkonform um etwas mehr als 3 Prozent bergauf.

Softbank zieht für den Verkauf der Anteile private Platzierungen oder öffentliche Angebote in Betracht. Dabei seien auch Deals mit der Deutschen Telekom oder T-Mobile US direkt eine Möglichkeit, hieß es. Allerdings sei nicht sicher, ob solche Transaktionen überhaupt zustande kommen. Seit der Fusion mit der früheren Softbank-Beteiligung Sprint halten die Japaner knapp 25 Prozent an T-Mobile US und die Telekom knapp 44 Prozent.

"Es ist eigentlich ziemlich logisch, dass sich die Telekom die Transaktion anschaut", kommentierten die Experten von Jefferies Research. Der deutsche Konzern wird auch deshalb als wahrscheinlichster Interessent gehandelt, weil er über eine Vereinbarung bereits Zugriff auf die Stimmrechte von Softbank hat. Für die Telekom sei aber die Verschuldung das Hauptthema, wären bei einer Übernahme aller Anteile doch gut 27 Milliarden US-Dollar fällig, errechneten die Jefferies-Experten.

Sollten die Bonner ihren Anteil nur auf mehr als 50 Prozent steigern wollen, wären wohl rund 7 Milliarden Dollar erforderlich. Die Experten von Jefferies glauben daher in einer ersten Reaktion eher an eine kleinere Lösung, da die Verschuldung der Telekom schon hoch sei. Außerdem werde das Unternehmen wohl nur mehr Schulden machen, wenn die Bedingungen für einen Deal vorteilhaft sind - etwa beim Preis, aber auch mit Blick auf die bei Softbank verbleibenden Rechte./tih/fba/he