"Der diskriminierungsfreie Zugang zu den Netzen und die damit verbundene Verhandlungspflicht der bestehenden Netzbetreiber zum National Roaming ist die wesentliche Startvoraussetzung für Neueinsteiger", sagte Vorstandschef Ralph Dommermuth am Freitag. Am Donnerstag war bekanntgeworden, dass die Bundesnetzagentur auf eine Verpflichtung zum National Roaming verzichtet.

Dabei geht es darum, dass Mobilfunkkunden das Netz eines Konkurrenten nutzen können, wenn das eigene Netz in dem Gebiet nicht gut genug ist. Dommermuth hatte zuletzt seine Teilnahme an der Auktion von einer solchen Auflage abhängig gemacht, die Neueinsteigern den Markteintritt erleichtern würde.

Im Gegensatz zur Deutschen Telekom, Vodafone und Telefonica Deutschland besitzt United Internet bisher kein eigenes Mobilfunknetz, sondern mietet es. Dommermuth setzt nun auf die Schiedsrichterrolle der Netzagentur: "Damit diese Rolle in der Praxis funktioniert, muss es in Streitfällen schnell zu verbindlichen Schiedssprüchen kommen. Und die Schiedssprüche müssen mit einem Abschluss- und Kontrahierungszwang für beide Seiten einhergehen, damit sie auch wirklich umgesetzt werden."

Telekom-Deutschlandchef Dirk Wössner sprach sich auf der Internationalen Funkausstellung in Berlin gegen eine Regulierung "durch die Hintertür" aus. Man benötige keine Verschärfung der Bedingungen in einer Zeit, in der man investieren müsse. "Die Unsicherheit muss vom Tisch. Das ist Gift für Investitionen", warnte Wössner die Bundesnetzagentur vor Auflagen "im Kleingedruckten".

5G soll den Weg für eine ganze Reihe an künftigen Schlüsseltechnologien ebnen - wie etwa autonomes Fahren, virtuelle Realität und Industrie 4.0. Dafür wird ein Netz benötigt, das riesige Datenmengen in Echtzeit transportiert und somit die Vernetzung von Milliarden von Geräten ermöglicht. Die Auktion ist für Frühjahr geplant.