Im Gesamtjahr werde nun mit einem bereinigten Betriebsergebnis (Ebitda) von 23,4 Milliarden Euro gerechnet, teilte das Dax-Unternehmen am Donnerstag mit. Das sind 100 Millionen Euro mehr als bisher prognostiziert.

Da das US-Geschäft fast die Hälfte zum Umsatz beiträgt, ist der Bonner Konzern von Wechselkurseffekten besonders betroffen. Aufgrund des im Jahresvergleich schwächeren US-Dollar fiel der Umsatz im zweiten Quartal um fast drei Prozent auf 18,37 Milliarden Euro, stieg unter Herausrechnung der Währungsentwicklung jedoch um 1,3 Prozent. T-Mobile US befindet sich gerade mitten im Zusammenschluss mit dem kleineren Konkurrenten Sprint.

Ebenfalls bereinigt um Wechselkurseffekte und Sondereinflüsse legte das Ebitda von April bis Juni um vier Prozent auf 5,9 Milliarden Euro zu. Unter dem Strich belastete die Einigung mit dem Bund im jahrelangen Streit über die verspätete Einführung der Lkw-Maut. Die Telekom muss für den Vergleich rund 600 Millionen Euro auf den Tisch legen. Der Überschuss fiel deswegen um 43 Prozent auf 495 Millionen Euro.

Das Problemkind T-Systems kann inzwischen dank eines Großauftrags der Sparda-Gruppe optimistischer sein. Der Auftragseingang kletterte um 42 Prozent auf 1,8 Milliarden Euro. Allerdings profitierte die gebeutelte Großkundensparte davon noch nicht im abgelaufenen Quartal. Das bereinigte Betriebsergebnis fiel wegen in Investitionen um elf Prozent auf 121 Millionen Euro. Der neue Spartenchef Adel Al-Saleh will das IT-Geschäft bis 2020 mit Cloud-Angeboten und Sicherheitslösungen wieder profitabel zu machen. Dem Umbau der Sparte sollen 10.500 Stellen zum Opfer fallen, was für deutlichen Unmut im Konzern sorgt. "Wir werden den Konflikt nach der Sommerpause deutlich hochfahren", hatte Verdi-Bundesvorstandsmitglied und Telekom-Aufsichtsratsvize Lothar Schröder angekündigt.

Neben T-Systems treibt die Telekom das Megaprojekt Breitbandausbau in Deutschland um. Anfang August schaltete die Telekom sechs Millionen Haushalte für das sogenannte "Super-Vectoring" mit Geschwindigkeiten von bis zu 250 Megabit pro Sekunde frei, bei der herkömmliche Kupferleitungen für höhere Geschwindigkeiten nachgerüstet werden. Die Telekom verspricht, dass bis Ende 2019 rund zwei Drittel der deutschen Haushalte Zugang zu dieser Technologie haben sollen. Konkurrenten kritisieren immer wieder, dass die Telekom mit dem "Vectoring" den Glasfaser-Ausbau verzögert.