Deutschland brauche industriepolitisch "den Konzern in Gänze", sagte der wirtschaftspolitische Sprecher der SPD-Fraktion am Dienstag der Nachrichtenagentur Reuters. "Bei einer Zerschlagung wären Arbeitsplätze in Gefahr." Westphal forderte die Krupp-Stiftung als Großaktionär auf, mit den Investoren Cevian und dem US-Hegefonds Elliott eine belastbare Strategie für das Unternehmen zu entwickeln. "Nachhaltigkeit und langfristige Investitionen sind kurzfristigen Renditen vorzuziehen."

Anlass für die jüngsten Turbulenzen um den traditionsreichen Ruhrkonzern war der angekündigte Rücktritt von Aufsichtsratschef Ulrich Lehner. An den Börsen wird nun über eine Zerschlagung spekuliert. Die seit Jahren eher dahindümpelnde Aktie legte am Dienstag zeitweise knapp zehn Prozent zu. Vor Lehner war kürzlich schon Vorstandschef Heinrich Hiesinger ausgeschieden. Die beiden hatten eine Zerschlagung abgelehnt. Sie begründeten ihre Rücktritte mit einer mangelnden Unterstützung durch die großen Aktionäre.