Bayerns Ministerpräsident ist sichtlich gut gelaunt. Markus Söder mag solche Termine, denn hier sieht er mit eigenen Augen: Es geht zügig voran mit dem Breitbandausbau in seinem Land.

Donnerstag, 5. Juli, 12 Uhr in Inning am Ammersee: Die Telekom löst heute ein Versprechen ein. Sie verdoppelt in 1.250 bayerischen Kommunen das Tempo im Internet auf bis zu 100 Megabit pro Sekunde (MBit/s). Hintergrund: Die Anschlüsse in Fördergebieten waren aufgrund der Förderrichtlinien bisher auf maximal 50 MBit/s beschränkt.

Über 800.000 Haushalte profitieren also ab heute von dem Zugewinn an Tempo. Ministerpräsident Söder selbst kann am roten Buzzer den symbolischen Startschuss dazu geben. Telekom-Chef Tim Höttges hat ihn eingeladen. Söder kommt gerne: 'Ich freue mich sehr, dass wir die Telekom als starken Partner an unserer Seite haben. Die Telekom hat sich bei allen Ausschreibungen beteiligt. Bei 80 Prozent gab nur sie ein Angebot ab. Ohne die Telekom wäre unser Ausbau in Bayern nicht machbar.'

Höttges strahlt. Er weiß, dass er seinem Gast in Inning noch einiges zeigen kann.

Nur zehn Meter vom Buzzer entfernt steht ein Multifunktionsgehäuse (MFG). Die Türen dieses Straßenverteilers sind weit geöffnet. Ein Techniker hat eine Linecard in der Hand. Ein paar Handgriffe nur, schnell werden aus 100 Mbit/s satte 250 Mbit/s. Aus Vectoring wird Supervectoring.

Höttges erläutert Söder: 'Wir haben heute eine weitere Etappe beim Breitband-Ausbau in Bayern erreicht. Im August geht es schon weiter. Dann startet unser Angebot mit 250-MBit/s-Anschlüssen. 1,8 Millionen Haushalte im Freistaat werden kurzfristig profitieren.' Die Telekom wird Zug um Zug dieses Tempo an nahezu allen Anschlüssen in Deutschland bieten. Er macht deutlich: Die Tempoerhöhung auf 250 Mbit/s ist der nächste Schritt hin zu Gigabit -Anschlüssen. Das erklärte Ziel der Telekom. Diese Anschlüsse steuert die Telekom in konsequenten Schritten an.

Höttges selbst hatte bei der Hauptversammlung der Telekom deutlich gemacht: Ab 2021 wird die Telekom jedes Jahr rund zwei Millionen Haushalte direkt mit Glasfaser anschließen. Es gilt eine Einschränkung: Die Politik muss die richtigen Rahmenbedingungen setzen.

Glasfaser für 470 Gewerbegebiete

Ein paar Schritte weiter, ein Bauzaun. Ein Schild weist auf den Ausbau eines Gewerbegebietes hin. Wieder ein Symbol: Die Telekom wird bei entsprechendem Interesse bis 2022 in Bayern 470 Gewerbegebiete ans Glasfaser-Netz anschließen. 50.000 Unternehmen sollen profitieren. Höttges ist stolz: 'Die Telekom hat ihre Ausbauleistung in Bayern in den letzten drei Jahren jeweils verdoppelt. Alleine 2017 sind 17.000 Kilometer Glasfaser verlegt worden.'

Laut Höttges diente bayerische Förderprogramm ursprünglich der Grundversorgung. Heute gehen die Ausschreibungen zu fast 100 Prozent in Richtung reiner Glasfaser-Anschlüsse. Höttges lobt die Bayern: 'Das bayerische Breitband-Förderprogramm ist das größte FTTH-Projekt in Deutschland. Kein Land unternimmt soviel für die Breitbandversorgung wie Bayern.' Im Rahmen des bayerischen Förderprogramms hat die Telekom 120.000 Haushalte angeschlossen oder in der Planung. Die Zusammenfassung des Telekom-Chefs lautet: 'Bayern ist FTTH-ready. Bis Ende des Jahres können wir in fast allen Vermittlungsstellen reine Glasfaser-Anschlüsse produzieren.'Das Ausbautempo der Telekom hat gute Gründe. Die Telekom-Mitarbeiter und die Arbeiter der Subunternehmer leisten Enormes. Doch auch neue Verlegemethoden spielen eine große Rolle. Die Trenching-Maschine ist ein Beispiel. Mit Trenching und auch dem Bau von oberirdischen Leitungen will die Telekom den Ausbau beschleunigen.

Neue Mobilfunk-Antennen für die Zukunft

Einen weiteren Beweis für den Einsatz innovativer Technik liefert die Firma Kathrein. Der weltweit erfolgreiche Mittelständler mit Stammsitz im oberbayerischen Rosenheim präsentiert eine ultramoderne Heptaband-Antenne. Diese unterstützt alle verfügbaren Mobilfunkstandards LTE (4G), UMTS (3G), GSM (2G) und alle Frequenzbänder. Sie ist für 5G gerüstet. Und doch äußerlich so unscheinbar: Mit einer Antenne können sieben bestehende Antennen ersetzt werden.

Die Antenne in Inning ist Symbol für die Mobilfunk-Offensive der Telekom in Bayern. Bis Ende 2020 werden 1.000 neue Standorte aufgestellt und 100 Mobilfunk-Lücken geschlossen.

Offensichtlich zufrieden mit dem, was er gesehen hat, verlässt Söder Inning. Zurück bleiben viele zufriedene Inninger. Ludwig Herrman und seine Frau Irmgard vermieten Ferienwohnung auf dem Hof: 'Ohne Internet wäre das heutzutage gar nicht möglich', sagt der Landwirt.

Auch Bürgermeister Walter Bleimaier strahlt: 'Heute ist hier alles Magenta. Selbst die Farbe meines Gesichtes tendiert dahin. Mit den neuen Bandbreiten sind wir ganz vorne mit dabei.'