Influencer Marketing, Content Strategy, Corporate Influencer - diese Begriffe geistern seit geraumer Zeit durch die Kommunikationswelt und werden heiß diskutiert. Für mich sind es eher Worthülsen und verleiten zu einer falschen bzw. erhöhten Erwartungshaltung. Insbesondere der Titel 'Corporate Influencer' suggeriert meiner Meinung nach einen Job, den es so nicht gibt!

Jeder kann in Zeiten von Social Media und Online-Medien selbst zum Autor werden. Das betrifft auch Unternehmen, deren Mitarbeiter Inhalte veröffentlichen. Damit werden Menschen angesprochen, die ein Unternehmen so nicht erreicht. Denn Menschen wollen lieber mit Menschen kommunizieren und nicht mit anonymen Accounts von Unternehmen.

Testimonials und Botschafter sind nichts Neues

Das Konzept von Markenbotschaftern ist nicht neu. Testimonials gibt es schon seit ich denken kann. Mitarbeiter haben schon immer am Stammtisch oder bei Familienfeiern von ihren Arbeitgebern erzählt. Soweit so unspektakulär. Doch inzwischen werden Unternehmen und ihre Kommunikationsabteilungen durch den immer größer werdenden Einfluss von Social Media zum Umdenken bewegt. Facebook schraubt bei jeder Gelegenheit an seinen Algorithmen und Plattformen wie YouTube, Twitter und Instagram ziehen nach. Die Folge: Unternehmen sind nicht mehr sichtbar. Was also tun?

Eine Möglichkeit ist es natürlich, bekannte Influencer einzukaufen. Sie werden als Testimonials 'eingesetzt' und auf plakative Werbeflächen reduziert. Das erzielt Reichweite und steigert bestenfalls die Bekanntheit des Unternehmens. In den seltensten Fällen ist das wirklich nachhaltig. Es bleibt eine Werbeanzeige von vielen.

Vorstand und Mitarbeiter als Markenbotschafter

Um längerfristig das Interesse zu halten, braucht es glaubhafte und interessante Unternehmensgeschichten. Die erzählen am besten Menschen und damit die Mitarbeiter. Dabei stößt man unweigerlich auf den CEO und die Vorstandsmitglieder. Oft sehen diese eher die Risiken und nicht die Chancen, die sich hier bieten. Entweder sie verweigern sich dem vollständig oder lagern die Betreuung ihrer Social Media Auftritte aus. Ich bin der Ansicht, dass auch ein Vorstandsaccount persönlichen Input braucht um Interesse zu wecken. Ein rein von Mitarbeitern betriebener Account wirkt für mich wie ein weiterer Unternehmenskanal. Sie sind oft hölzern und es findet selten ein echter Austausch statt. Aus meiner Sicht spricht nichts gegen eine 'helfende Hand' aus dem Stab des Vorstandes oder der Kommunikationsabteilung. Wichtig dabei ist, dass einen authentischer Einblick in die Arbeits- und Gedankenwelt des Vorstandes gegeben wird! Es gibt bereits 'Social CEOs', die mit ihren Aktivitäten auf Social Media positiv auffallen.

Noch weitere Chancen bieten sich mit Mitarbeitern als Botschafter. Manche haben bereits Social Media für sich entdeckt und mit ihrem Thema eine gewisse Reichweite 'erarbeitet'. Andere möchten gerne aktiv werden, haben sich bisher noch nicht so recht getraut. Dabei gibt es gute Gründe, sich als Botschafter zu engagieren. Das tut dem Unternehmen gut und auch dem Mitarbeiter, der für sein Thema und/oder das Unternehmen brennt.

Jetzt gilt es, dieses Engagement weiter zu Professionalisieren und die Mitarbeiter zu unterstützen. Sie brauchen das Handwerkszeug und vor allem den notwendigen Rückhalt aus dem Unternehmen. Genau dafür werden inzwischen Programme aufgesetzt, so wie Otto mit Jobbotschaftern oder auch die Detecon mit ihren Berater.

Bei der Telekom gibt es ebenfalls eine Initiative. Bereits 2015 haben sich Telekom Botschafter in einer Community zusammengefunden. Unter dem Hashtag #Werkstolz oder auch #MeinMagenta berichten sie aus ihrem Arbeitsalltag und teilen ihre Begeisterung fürs Unternehmen über Social Media. Die Community der Telekom Botschafter wächst stetig weiter und weckt das Interesse nicht nur von Mitarbeitern.

Vom Buzzword zur Chance

Mein Fazit: Es ist eine Chance gemeinsam mit Mitarbeitern dem vermeintlichen Buzzword 'Corporate Influencer' zu gestalten und Leben einzuhauchen. Markenbotschafter geben dem Unternehmen ein Gesicht und zeigen authentisch einen Einblick in ihren Arbeitsalltag - egal ob es der Vorstand oder ein Mitarbeiter ist. Davon profitieren die Botschafter und auch das Unternehmen.

Deutsche Telekom AG veröffentlichte diesen Inhalt am 09 Juli 2018 und ist allein verantwortlich für die darin enthaltenen Informationen.
Unverändert und nicht überarbeitet weiter verbreitet am 09 Juli 2018 12:47:02 UTC.

Originaldokumenthttps://www.telekom.com/de/blog/konzern/artikel/corporate-influencer-noch-so-ein-buzzword-532264

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