FRANKFURT (dpa-AFX Broker) - Aktien defensiver Unternehmen, etwa aus der Telekom-, der Pharma- oder der Lebensmittelbranche, sind am Mittwoch im schwachen Gesamtmarkt besonders gefragt gewesen. Mit einem Plus von 3,6 Prozent auf 14,405 Euro setzten sich die Papiere der Deutschen Telekom an die Dax-Spitze, gefolgt von den Papieren des Pharma- und Chemiekonzerns Merck KGaA, die um 1,7 Prozent auf 90,50 Euro stiegen.

Im MDax zählten unter anderem Metro und Freenet zu den größeren Gewinnern mit einem Plus von 1,8 Prozent und 1,6 Prozent. In Phasen von Marktturbulenzen und unvorhersehbarer Kurseinbrüche schichten Investoren oft aus riskanten Aktien um in sicherere Papiere.

Im Dax geht es aktuell vor allem wegen der expansiven italienischen Haushaltspläne für 2019, aber auch wegen der weiter schwelenden Handelskonflikte und allgemeiner geopolitischer Risiken weiter abwärts. Nachdem die Marke von 12 000 Punkten wieder gefallen ist, ist nun die nächste charttechnische Unterstützung bei 11 867 Punkten gefährdet. Analyst Jochen Stanzl vom Broker CMC Markets sieht den Leitindex vor einer "Bewährungsprobe".

Konjunkturabhängige und generell schwankungsanfälligere Papiere aus der Technologie- und der Autobranche gaben am Mittwoch besonders kräftig nach: Infineon und Wirecard als Dax-Schlusslichter büßten jeweils 4,3 Prozent ein. SAP sanken um 2,5 Prozent. Unter den Autowerten zeigten sich vor allem Continental schwach mit minus 1,5 Prozent und BMW mit minus 1,0 Prozent. Sie sind deutlich abhängiger von der Wirtschaftsentwicklung und verfügen über vergleichsweise schwankendere Erträge. Ihre Dividenden gelten als weniger sicher als die von defensiv eingestuften Aktien./ck/fba