BERLIN (dpa-AFX) - Mit Blick auf den Ausbau des schnellen Mobilfunknetzes beraten zuständige Bundesminister am Mittwoch über den künftigen Umgang mit dem chinesischen Netzwerkausrüster Huawei. Das Treffen finde im Anschluss an die Kabinettssitzung statt, erfuhr die Deutsche Presse-Agentur aus Regierungskreisen. Beschlüsse könne es allerdings nicht geben, weil die Bundesnetzagentur und das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) die Sicherheitsstandards festlegten.

Zuerst hatte das "Handelsblatt" über das Treffen berichtet. Demnach wollen die Minister über die Frage beraten, ob ein Sicherheitskatalog sowie Zertifizierungsregeln und ein sogenanntes No-Spy-Abkommen mit Staaten wie China ausreichen, um die Vielzahl der sensiblen Daten zu schützen, die über das 5G-Netz transportiert und verarbeitet werden sollen.

Kanzlerin Angela Merkel (CDU) hatte am Dienstag von China Sicherheiten für den Einsatz von Technik des Telekom-Riesen Huawei beim Ausbau des schnellen 5G-Mobilfunknetzes in Deutschland verlangt. Man müsse mit China darüber sprechen, "dass eben nicht die Firma einfach die Daten an den Staat abgibt, die verwendet werden, sondern dass man da Sicherheiten bekommt", hatte Merkel in Tokio gesagt.

Huawei gehört zu den größten Anbietern der 5G-Mobilfunktechnik, die deutlich schnellere Datenübertragungsraten bringen soll. In den USA und auch in Deutschland sind die Chinesen zuletzt wegen Sicherheitsbedenken rund um Datennetzwerke aber unter Druck geraten.

Ende März werden in Deutschland die 5G-Frequenzen versteigert. Das Kürzel steht für die 5. Mobilfunkgeneration. Die Übertragung ist etwa 100 Mal schneller als der aktuell weit verbreitete Standard 4G, auch LTE genannt./hoe/DP/mis