LONDON (dpa-AFX) - Der britische Telekommunikationskonzern BT Group hat im ersten Geschäftshalbjahr trotz gesunkener Umsätze deutlich mehr Gewinn erzielt. Im Vergleich mit dem Vorjahreszeitraum kletterte der Gewinn unter dem Strich um 30 Prozent auf 1,05 Milliarden britische Pfund (1,18 Mrd Euro), wie der Konzern am Donnerstag in London mitteilte. Für das Gesamtjahr ist das Management nun leicht optimistischer, auch weil Kunden stärker bei teureren Smartphones zugriffen.

Der jüngste Gewinnanstieg hat mehrere Gründe. Zu einen senkte BT zuletzt seine Kosten. Zum anderen hatte der Konzern vor einem Jahr einen kostspieligen Vergleich mit der Deutschen Telekom und dem französischen Orange-Konzern geschlossen. BT hatte den Erwerb des britischen Mobilfunkers Everything Everywhere von den beiden Wettbewerbern zum großen Teil mit eigenen Aktien bezahlt. Dann rauschten die BT-Aktien in Folge eines Bilanzskandals ab, was die Telekom und Orange hart traf.

Der Umsatz von BT ging im ersten Geschäftshalbjahr (bis Ende September) um 2 Prozent auf 11,6 Milliarden Pfund zurück. Das lag auch an gesenkten Preisen in der Netzsparte, in der BT die letzte Meile der Anschlussleitung an Mitbewerber vermieten muss. Das um Sondereffekte bereinigte Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen stieg hingegen um 2 Prozent auf 3,68 Milliarden Pfund. Das Geschäft mit dem Verkauf teurer Smartphones lief besser. Im Gesamtjahr rechnet das Unternehmen nun damit, beim operativen Gewinn in der oberen Hälfte der ohnehin angestrebten Spanne von 7,3 bis 7,4 Milliarden Pfund zu landen.

An seine Anteilseigner will der BT-Konzern eine Zwischendividende von 4,62 Pence pro Aktie ausschütten. Vergangene Woche hatte er angekündigt, dass Philip Jansen vom Zahlungsdienstleister Worldpay ab Februar den Chefposten von Gavin Patterson übernimmt./men/stw/fba