Die Deutsche Rohstoff AG (WKN: A0XYG7 / ISIN: DE000A0XYG76) gab heute Neuigkeiten zu einer ihrer drei Öl- und Gas-Explorationstöchter in den USA bekannt. So hat Salt Creek Oil & Gas einen Verkaufsvertrag für den Großteil ihrer Flächen im Williston Basin, North Dakota, mit Northern Oil and Gas unterzeichnet.

Der Verkaufspreis beläuft sich auf circa 59,6 Mio. USD. Er setzt sich aus 40 Mio. USD in bar, 6 Millionen Aktien von Northern Oil an Gas und etwa 7,6 Mio. USD Rückerstattung von Investitionen zusammen. Bzgl. der Aktien besteht eine sechsmonatige Haltefrist und der Deal soll innerhalb von sechs Wochen abgeschlossen sein.

Mit dem Verkauf geht bereits nach relativ kurzer Zeit eine Erfolgsgeschichte für die DRAG zu Ende, denn man hatte erst vor 16 Monaten in Salt Creek investiert. Und man war sehr positiv gestimmt für die weiteren Aussichten. Es stellt sich also die Frage, weshalb die DRAG nun verkauft. Und was sie mit dem Geld anstellen wird.

Deutsche Rohstoff AG-Chart: boerse-frankfurt.de

Salt Creek hatte die Flächen im Williston-Basin in North Dakota im Dezember 2016 für 38,1 Mio. USD erworben und wird mit dem Verkauf voraussichtlich einen Vorsteuergewinn von rund 12 Mio. USD erzielen. Dazurechnen muss man den im vergangenen Jahr eingefahrenen Gewinn vor Steuern von 3,3 Mio. USD, so dass nach 16 Monaten insgesamt 15,3 Mio. USD als Gewinn realisiert werden können. Hinzu kommt, dass Salt Creek einen kleinen Teil der Flächen behalten wird; diese Flächen stellen einen Reservenwert von rund 0,9 Mio. USD dar.

Verkauf kommt überraschend…
Der Verkauf kommt insofern überraschend, als dass die DRAG in ihren Reservengutachten aussichtsreiche Schätzungen für die nächsten Jahre vorgelegt hatte und dass der Ölpreis sich in einem deutlichen Aufwärtstrend befindet. Ein Liquiditätsproblem und Geldsorgen hat die DRAG jedenfalls nicht. Es muss also an etwas anderem liegen.

…oder auch nicht!
2014 hatte die DRAG ihre damals einzige US-Öl-Tochter Tekton in einem „Jahrhundertdeal“ zu Höchstpreisen und auf der Spitze der Ölpreise (über 100 USD je Barrel) verkauft. Und danach war sie in ein tiefes Loch gefallen, sowohl operativ als auch hinsichtlich des Aktienkurses. Denn man saß auf einem Berg voll Geld, aber es gab keine Phantasie mehr, was die DRAG damit wohl anstellen könnte. Und doch hatte die DRAG alles richtig gemacht…

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KissigEin Beitrag von Michael C. Kissig

Er studierte nach Abschluss seiner Bankausbildung Volks- und Rechtswissenschaften und ist heute als Unternehmensberater und Investor tätig. Neben seinem Value-Investing-Blog „iNTELLiGENT iNVESTiEREN“ verfasst Michael C. Kissig regelmäßig eine Kolumne für das „Aktien Magazin“.

Bildquellen: Michael C. Kissig / Pressefoto Deutsche Rohstoff AG