Nach einem Gewinneinbruch im abgelaufenen Quartal versetzte der US-Paket-Riese auch den Erwartungen für das Gesamtjahr einen Dämpfer. Erstmals räumte Konzernchef Frederick Smith auf einer Firmenkonferenz zudem ein, dass der Online-Riese Amazon mit seinen eigenen Zustellnetzen immer mehr Geschäft abgräbt. "Wir konkurrieren im Grunde genommen in einer Ökosphäre mit fünf Einheiten. Da ist UPS. Da ist DHL. Da ist der US-Postdienst. Und zunehmend gibt es jetzt Amazon", sagte Smith.

FedEx erwartet nun für das bis Ende Mai laufende Geschäftsjahr einen bereinigten Gewinn von 11 bis 13 Dollar pro Aktie. Analysten hatten dagegen im Durchschnitt mit 14,69 Dollar pro Aktie gerechnet, wie aus Refinitiv IBES-Daten hervorgeht. Im ersten Quartal bis 31. August brach der bereinigte Jahresüberschuss um mehr als 14 Prozent auf 800 Millionen Dollar ein. Das entsprach einem Gewinn von 3,05 Dollar pro Aktie. Analysten hatten dagegen 3,15 Dollar erwartet. Der Umsatz blieb mit 17,05 Milliarden Dollar unverändert.

Die sich angesichts zunehmender Handelskonflikte eintrübende Konjunktur sowie politische Unsicherheiten drücken weiterhin die Geschäfte, sagte Smith. Analysten sehen den US-Logistikriesen als Gradmesser für den gesamten Sektor und Frühwarnindikator für die Entwicklung der Weltwirtschaft an. Der enttäuschende Ausblick ließ FedEx-Aktien nachbörslich um fast zehn Prozent einbrechen und zog auch die Anteilsscheine der Rivalen nach unten. Die Aktien der Deutschen Post waren im Dax größter Verlierer mit einem Abschlag von knapp zwei Prozent.