Die Bundesregierung plane eine neue Portoverordnung, sagte ein Sprecher der Bundesnetzagentur am Montag. Der Regulierer sei darüber informiert und prüfe, kurzfristige Änderungen in sein laufendes Verfahren zur Änderung des Briefportos einzubeziehen. Die Post begrüßte Überlegungen des Ministeriums für eine Anpassung der Verordnung. Zu den konkreten Auswirkungen einer solchen Änderung in Bezug auf die Höhe der zukünftigen Briefpreise oder das sich daraus ergebende Finanzvolumen lassen sich derzeit noch keine Angaben machen, betonte ein Konzernsprecher. Post-Aktien legten am Morgen deutlich zu.

Die bisherigen Pläne sahen vor, dass die Post das Porto im April erhöht. Die Bundesnetzagentur hatte dem Konzern dafür ursprünglich einen Spielraum von 4,8 Prozent für Preiserhöhungen bei Briefen eingeräumt. Die neuen Preise sollten dann bis Ende 2021 gelten. Die Bonner hatten sich aber mehr erhofft. Das Bundeswirtschaftsministerium wolle der Post aber nun durch eine Änderung der Portoverordnung einen größeren Spielraum für eine Erhöhung einräumen, berichtete die "Frankfurter Allgemeine Zeitung". In Branchenkreisen werde nun eine Erhöhung des Briefportos in Richtung 85 bis 90 Cent als denkbar bezeichnet. Bislang waren April als Termin und 80 Cent als Preis im Gespräch. Branchenkreisen zufolge könnte die neue Portoerhöhung nun im Sommer kommen. Die Post hatte das Porto für den Standardbrief zuletzt 2016 von 62 auf 70 Cent erhöht.