Die Gewerkschaft Verdi warnt vor einem Aus für die 106 ehemaligen Thomas Cook Reisebüros mit 440 Beschäftigten, die jetzt unter Galeria Reisen firmieren.

Die Beschäftigten stünden vor der Kündigung, die Büros sollten geschlossen werden, teilte Verdi am Mittwoch mit. "Wir setzen weiter auf Reisebüros in unseren Warenhäusern und das online-Reise-Geschäft von Galeria Reisen", erklärte ein Sprecher des Warenhausriesen Galeria Karstadt Kaufhof dazu. Als Folge der Corona-Krise seien jedoch "die Aussichten, Einzelstandorte außerhalb der Warenhäuser wirtschaftlich zu betreiben, sehr gering". Die in der Gesellschaft Artrys 1 gebündelten ehemaligen Cook-Reisebüros befänden sich seit dem 9. April in Eigenverwaltung. Auch der Warenhauskonzern hatte ein Schutzschirmverfahren in Eigenverwaltung beantragt.

In den Sanierungsplänen für Galeria Karstadt Kaufhof, die zurzeit vom Sachwalter Frank Kebekus und dem Generalbevollmächtigten Arndt Geiwitz erstellt werden, sollen die ehemaligen Thomas Cook Reisebüros jetzt keine Rolle mehr spielen, befürchtet Verdi. Der Konzern gehört der Signa-Holding des österreichischen Investors Rene Benko. "Herr Benko scheint offenbar nicht bereit zu sein, auch nur einen Cent zur Rettung und Finanzierung der Reisebüros zu investieren. Und das, obwohl zahlreiche dieser Reisebüros in coronalosen Zeiten sehr gute Umsätze geschrieben haben", erklärte die stellvertretende Verdi-Vorsitzende Christine Behle. Von Signa war keine Stellungnahme zu erhalten.