HAMBURG (dpa-AFX) - Der auf Shoppingcenter spezialisierte Immobilieninvestor Deutsche Euroshop spürt den Druck im Einzelhandel. Der Umsatz und das operatives Ergebnis stagnierten in der ersten Jahreshälfte in etwa. Der Nettogewinn legte lediglich wegen Steuererstattungen aus den Vorjahren um knapp ein Fünftel auf 66,2 Millionen Euro zu, wie der MDax-Konzern am Donnerstagabend bei Vorlage der Halbjahreszahlen mitteilte.

Die Branchenbedingungen sind nicht einfach: Der Online-Handel macht Ladeninhabern zu schaffen. Je nach Segment müssten diese sogar Umsatzrückgänge hinnehmen, heißt es. Dennoch bleibt das Management dank steigender Konsumausgaben weiterhin verhalten optimistisch und erwartet einen planmäßigen Geschäftsverlauf.

Die Aktie rutschte am Freitag in einem insgesamt freundlichen Markt mit einem Minus von 3,13 Prozent an das MDax-Ende. Seit Jahresbeginn mussten Anleger Abschläge von rund 12 Prozent hinnehmen. Damit setzte sich der seit dem Frühjahr 2015 laufende Abwärtstrend fort. Die Anteile des Einkaufszentren-Investors haben sich in dieser Zeit mehr als halbiert.

Das Unternehmen blicke erneut auf ein stabiles Quartal, hieß es von der Baader Bank. Trotz des Null-Wachstum-Szenarios für Shoppingcenter-Mieten und der nach wie vor gedämpften Perspektiven für den stationären Handel sei der Abschlag auf den Substanzwert zu hoch. Das erste Halbjahr des Einkaufszentren-Investors habe den Erwartungen entsprochen, schrieb Analyst Kai Klose von der Privatbank Berenberg in einer am Freitag vorliegenden Studie. Das Bankhaus Lampe sieht mit Blick auf die Dividende keinen Grund, seine positive Bewertung zu ändern.

Der Umsatz des MDax-Konzerns stieg in den ersten sechs Monaten im Vergleich zum Vorjahr nur leicht um 0,3 Prozent auf 112 Millionen Euro. Das operative Ergebnis (Ebit) stagnierte nahezu bei 98,2 Millionen Euro. Die für die Branche wichtige Kennziffer FFO (Funds from Operations), woran sich auch Dividendenausschüttung und künftige Investitionen orientieren, sank bereinigt um 0,7 Prozent auf 75 Millionen Euro.

Die Prognosen für das laufende Jahr bestätigte der Konzern. Der Vorstand geht von einem Jahresumsatz zwischen 222 bis 226 Millionen Euro aus. Das operative Ergebnis vor Zinsen und Steuern soll zwischen 194 und 198 Millionen Euro liegen und der FFO 148 bis 151 Millionen Euro betragen. Für 2019 soll eine Dividende von 1,55 Euro je Aktie gezahlt werden, für 2020 wird eine Erhöhung um weitere fünf Cent angepeilt.

Zum Immobilienportfolio des Konzerns gehören 21 Einkaufszentren in Deutschland, Österreich, Polen, Ungarn und Tschechien./knd/kro/mis