MÜNCHEN (dpa-AFX) - Der Münchner Triebwerksbauer MTU spielt am Montag zum ersten Mal in der obersten Börsenliga mit. Die Deutsche Börse hatte MTU vor drei Wochen zum Nachfolger des Stahlriesen Thyssen-Krupp im Deutschen Aktienindex (Dax) der 30 wichtigsten Konzerne gekürt. Am Vormittag lagen die Papiere von MTU mit 0,2 Prozent nur moderat im Minus im insgesamt schwachen Leitindex.

Damit ist das Unternehmen auch stärker im Fokus der Anleger, vor allem auch ausländischer Investoren. Dabei sind schon heute die US-Investoren Capital Group und Blackrock die größten MTU-Aktionäre. Das Unternehmen stellt Triebwerke für Flugzeuge von Airbus und Boeing her, zusammen mit Partnern wie Pratt & Whitney. Außerdem baut es die Antriebe für Militärjets wie den Eurofighter. Einen großen Teil seines Gewinns erwirtschaftet MTU mit der Wartung und Reparatur - ist ein Flugzeug erst mal verkauft, verdient MTU daran noch viele Jahre.

Im laufenden Jahr rechnet Vorstandschef Reiner Winkler mit einem Umsatzwachstum auf 4,7 Milliarden Euro und einem Gewinnanstieg auf rund 750 Millionen Euro vor Zinsen und Steuern. Ein günstiger Produktmix und ein gutes Wartungsgeschäft in China sorgen für Rückenwind.

In den vergangenen drei Jahren hat sich der Börsenkurs von MTU fast verdreifacht. Inzwischen ist das Unternehmen, das 10 000 Mitarbeiter beschäftigt, 12,4 Milliarden Euro wert. Der Aufstieg in den Dax ist aber längst im Aktienkurs eingepreist. Seit der Entscheidung der Deutschen Börse hat die Aktie leicht nachgegeben.

Mit MTU haben nun sieben Dax-Konzerne ihren Sitz in München. Die anderen sind Siemens, BMW, Linde, Allianz, Münchener Rückversicherung und Wirecard./rol/DP/men