FRANKFURT (dpa-AFX) - Ein pessimistischer Analystenkommentar hat die Aktien der Deutschen Börse am Donnerstag an einem weiteren Kursanstieg zunächst gehindert. Nachdem die Papiere des Börsenbetreibers erst am Vortag mit 140,10 Euro ein weiteres Rekordhoch erreicht hatten, rutschten sie nun mit einem Minus von zuletzt gut 1 Prozent auf 137,80 Euro auf den vorletzten Platz im Dax.

Die Berenberg Bank stufte die Aktien von "Hold" auf "Sell" ab und senkte das Kursziel von 137 auf 132 Euro. Im gegenwärtigen Niedrigzinsumfeld sehe er Gefahren für die Ertragskraft des Börsenbetreibers, schrieb Analyst Chris Turner in einer aktuellen Studie. Die Marktschätzungen für den Gewinn je Aktie seien zu hoch.

Turner verwies darauf, dass die Deutsche-Börse-Aktie im Zuge der Aufnahme in den EuroStoxx 50 stark gestiegen sei, ungeachtet des gescheiterten Versuchs zur Übernahme der Devisenhandelsplattform FXall. Hohe Marktschwankungen stützten zwar die Handelsvolumina, doch werde das Unternehmen bald mit im Jahresvergleich höheren Vergleichswerten konfrontiert sein.

Die Papiere zählen seit Jahresbeginn mit einem Zuwachs von 31 Prozent noch immer zu den besten Werten im deutschen Leitindex. Gut laufende Geschäfte mit der Absicherung von Risiken, der Aufbewahrung von Wertpapieren oder dem Handel von Aktien halten die Deutsche Börse seit einiger Zeit auf Erfolgskurs. Zudem haben die Investoren die Hoffnung, dass der Konzern von einer stärkeren Regulierung von einigen Marktplätzen wie zum Beispiel dem Handel mit Devisen oder Rohstoffen profitieren kann./ajx/fba