FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Aktionäre der Deutschen Börse haben am Donnerstag verschnupft auf den Jahresausblick des Börsenbetreibers reagiert. Die Papiere weiteten ihre Verluste in einem wieder eingetrübten Marktumfeld bis zum Nachmittag aus und fielen zuletzt um mehr als 3 Prozent auf 110,10 Euro. Damit waren damit das Schlusslicht im schwächelnden Leitindex Dax.

Bereits zum Handelsbeginn hatten die Anleger gestört, dass die Deutsche Börse den Ausblick auf das neue Jahr als "gedämpft" gewertet hatte. "Die zyklischen Risiken steigen und die politischen Risiken sind schwer abschätzbar", sagte Konzernchef Theodor Weimer.

Am frühen Nachmittag gerieten die Papiere dann stärker unter Druck, nachdem schwache Konjunkturdaten aus den USA den Dax ins Minus getrieben hatten. Zudem trübte sich das Chartbild zuletzt ein: So gelang es den Anteilscheinen nicht, nachhaltig über die 21-Tage-Linie zu steigen. Sie gilt als Indikator für den kurzfristigen Trend. Stattdessen durchbrachen die Aktie die 50-Tage-Linie, die als etwas längerfristiger Trendindikator dient.

Derweil sei das Geschäftsjahr 2018 für den Börsenbetreiber zwar stark ausgefallen, schrieb der Experte Tan Jun Zhang vom Analysehaus CFRA. Allerdings drohe die Dynamik in diesem Jahr nun nachzulassen, so dass die Aktien lediglich eine Halteposition seien.

Mit dem Kursrutsch an diesem Donnerstag bewegen sich die Papiere wieder auf dem Niveau von Mitte Januar. Seit Jahresbeginn gerechnet steht aktuell ein Plus von knapp 5 Prozent zu Buche.

Erst im Juli vergangenen Jahres hatten die Aktien ein Mehrjahres von 121,15 Euro erreicht. Mit einer Marktkapitalisierung von knapp 21 Milliarden Euro ist der Börsenbetreiber trotz der zwischenzeitlichen Kursverluste aber der wertvollste Finanzkonzern am Finanzplatz Frankfurt - weit vor der Deutschen Bank (15 Mrd) und der Commerzbank (8 Mrd)./la/zb/mis