FRANKFURT (dpa-AFX) - Bei der Deutschen Bank bahnt sich offenbar eine Einigung über den Stellenabbau im Zuge der Postbank-Integration an. Die Gespräche mit den Arbeitnehmervertretern stünden kurz vor dem Abschluss, berichtete das "Handelsblatt" unter Berufung auf Finanzkreise. Insgesamt gehe es um den Abbau von knapp 2000 Stellen. Ein Sprecher der Deutschen Bank in Frankfurt wollte den Bericht am Donnerstag auf Nachfrage nicht kommentieren.

Deutsche-Bank-Privatkundenvorstand Frank Strauß hatte sich Mitte Mai im Gespräch mit der Deutschen Presse-Agentur zuversichtlich geäußert, dass "bis zu diesem Sommer" in den Verhandlungen mit den Betriebsräten über die Neuaufstellung der Zentralen der DB Privat- und Firmenkundenbank eine Einigung erzielt werden kann.

Nach "Handelsblatt"-Informationen könnten in der Zentrale des Deutschlandgeschäfts bis 2020 zwischen 700 und 750 Stellen wegfallen. Das entspräche maximal etwa 15 Prozent der Arbeitsplätze. Im Bereich Operations - dazu gehören Kontoservice, Kreditabwicklung und ähnliche Verwaltungstätigkeiten - gehe es um etwa 1200 Stellen, die bis zum Jahr 2022 abgebaut werden könnten.

Nach einigem Hin und Her hatte sich die Deutsche Bank im Frühjahr 2017 entschieden, die Bonner Tochter Postbank doch nicht zu verkaufen, sondern in ihr Privat- und Firmenkundengeschäft einzugliedern. Im Mai 2018 wurde die DB Privat- und Firmenkundenbank AG mit aktuell 28 000 Vollzeitkräften im Handelsregister eingetragen.

Die Eingliederung der Postbank ist ein wichtiger Baustein eines größeren Umbaus des Deutsche-Bank-Konzerns. Das Geldhaus will wieder zur internationalen Konkurrenz aufschließen. Gemeinsame Verwaltung und IT sollen Kosten senken und die Schlagkraft erhöhen. Ab 2022 soll die Postbank-Integration 900 Millionen Euro Synergien jährlich bringen. Umbau und IT-Investitionen kosten 1,9 Milliarden Euro./ben/DP/mis