FRANKFURT (dpa-AFX) - Das Vertrauen der Deutsche-Bank-Anleger in den am Wochenende beschlossenen Radikalumbau hat an der Börse genau eine Viertelstunde gehalten. Seit Montagmorgen kennen die Papiere von Deutschlands größtem Geldhaus wieder nur den Weg nach unten. Mit den minus 5 Prozent von diesem Dienstag haben sie einen Großteil ihrer Erholung von dem Anfang Juni erreichten Rekordtief von 5,801 Euro bereits wieder zunichte gemacht.

Der bekannte Banken-Analyst Kian Abouhossein von der US-Bank JPMorgan hält die Umbaupläne zwar für mutig und "zum ersten Mal nicht halbbacken". Es habe bei der Präsentation vor Analysten auch einige Enttäuschung gegeben, so der Experte. Dazu zählt er beispielsweise die Kernkapitalquote, die seiner Schätzung nach erst 2020 ihr Tief bei 12,7 Prozent erreichen wird. Zudem fehle es an Klarheit bezüglich der angestrebten Einsparungen in Höhe von 5,8 Milliarden Euro und die Restrukturierung im Aktienhandel lasse zu wünschen übrig.

Analystin Anke Reingen vom der Investmentbank RBC bestätigte derweil die Anleger in ihren Sorgen um die letztlich entscheidende Umsetzung der Pläne. Die Gefahr, dass dies nicht wie erhofft gelinge, erscheine höher als ursprünglich gedacht, so die Expertin. Auch Jon Peace von der Credit Suisse hält weiter Zurückhaltung für angebracht./ag/jha/