NEW YORK (dpa-AFX) - Ein chinesischer Staatsfonds und andere Großanleger haben laut einem Pressebericht Interesse an der Deutsche-Bank-Beteiligung des klammen chinesischen Mischkonzerns HNA bekundet. HNA habe deshalb Kontakt mit dem Staatsfonds China Investment Corporation gehabt, ebenso mit den Finanzkonzernen Citic Group, China Merchants Group und China Everbright Group, berichtete das "Wall Street Journal" am Mittwoch unter Berufung auf mit der Sache vertraute Personen. Auch aus Europa und den USA habe es Interesse gegeben.

HNA will Insidern zufolge alle seine Deutsche-Bank-Aktien abstoßen, wie die Nachrichtenagentur Bloomberg vergangene Woche berichtet hatte. Der Grund sei Druck der chinesischen Regierung, derzufolge sich HNA auf das Geschäft mit der Luftfahrt konzentrieren solle. Bereits im April hatte HNA die Beteiligung an Deutschlands größtem Geldhaus auf weniger als 8 Prozent reduziert. Zuletzt lag er laut aktuellen Angaben der Deutschen Bank noch bei rund 7,6 Prozent.

HNA war Anfang vergangenen Jahres zum Hauptaktionär der Deutschen Bank aufgestiegen, vor dem Vermögensverwalter Blackrock und dem Emirat Katar. Die Chinesen hatten in den vergangenen Jahren im großen Stil Firmen und Immobilien zugekauft. Der dabei angehäufte Schuldenberg entpuppt sich nun als immer größeres Problem. Der Konzern arbeitet derzeit daran, die Geldnöte über milliardenschwere Immobilien- und Anteilsverkäufe zu lindern./stw/men