GRÜNWALD (dpa-AFX) - Das Arzneiunternehmen Dermapharm bleibt trotz der Coronavirus-Pandemie zuversichtlich für das laufende Jahr. "Aktuell sehen wir angesichts der Corona-Pandemie keine nennenswerten Einschränkungen in der Produktion mit unmittelbaren Folgen auf die Marktversorgung", sagte Vorstandschef Hans-Georg Feldmeier bei Vorlage der endgültigen Zahlen für das Jahr 2019 am Mittwoch in Grünwald bei München.

Die wichtigsten Produktionsstätten von Dermapharm seien als Unternehmen mit kritischer Infrastruktur für das staatliche Gemeinwesen eingestuft worden. Deshalb könne das Unternehmen den Produktionsbetrieb durchgängig aufrechterhalten und sehe sich weiterhin für die andauernde Corona-Pandemie gut gewappnet, teilte das SDax-Unternehmen weiter mit. Die Aktie lag im frühen Handel leicht im Minus.

Für das laufende Jahr peilt Dermapharm bei Konzernumsatz und Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) einen Zuwachs aus eigener Kraft im oberen einstelligen Prozentbereich an. Dazu beitragen sollen höhere Volumen und Neueinführungen von selbstentwickelten Produkten. 2019 legte der Umsatz wie bereits bekannt um mehr als ein Fünftel auf rund 701 Millionen Euro zu. Das um Einmalkosten bereinigte Ebitda erhöhte sich um fast ein Viertel auf rund 178 Millionen Euro. Die Dividende will der Vorstand um drei Cent auf 80 Cent erhöhen.

"In dieser Prognose sind noch nicht die Wachstumsimpulse aus der Akquisition der Allergopharma berücksichtigt", sagte Finanzchef Stefan Hümer, der Ende Juli 2020 aus dem Unternehmen ausscheiden wird. Seine Nachfolgerin ist Hilde Neumeyer. Dermapharm werde seine Prognose nach der Integration der Allergopharma-Vertriebseinheit in China in der zweiten Jahreshälfte konkretisieren, hieß es weiter. Dermapharm hatte erst jüngst den Anbieter von Immuntherapien gegen Heuschnupfen und allergisches Asthma vom Darmstädter Pharma- und Chemiekonzern Merck übernommen.

Dermapharm konzentriert sich auf zahlreiche Nischenprodukte ohne Patentschutz. Dazu gehören elektronische Insektenstich-Heiler, Vitamine und medizinisches Cannabis. Vieles aus dem Portfolio stammt dabei aus eigener Produktion. Zusätzlich setzt das Unternehmen aus dem oberbayerischen Grünwald aber noch auf Parallelimporte und auf Übernahmen. So wächst das im Jahr 1991 gegründete Medikamenten-Imperium Stück für Stück./mne/eas