Dell will die sogenannten Geschäftsbereichsaktien (tracking stocks) zurückkaufen, die der Konzern vor zwei Jahren zur Finanzierung der Übernahme des Speichersystem-Anbieters EMC ausgegeben hatte, wie er am Montag mitteilte. Tracking Stocks bilden nur die Entwicklung einer Sparte und nicht des gesamten Konzerns ab. Bei Dell beziehen sie sich auf die Beteiligung am Cloud-Anbieter VMware. Die Eigentümer der von Dell ausgegebenen Papiere haben nun die Wahl, diese in 1,3665 Dell-C-Aktien umzutauschen oder sich 109 Dollar je Aktie auszahlen zu lassen.

Insgesamt will Dell dafür nicht mehr als neun Milliarden Dollar ausgeben. Die C-Aktien von Dell sollen anschließend an der New Yorker Börse notiert werden. Aufbringen muss die neun Milliarden Dollar VMware indirekt selbst. Denn die Dell-Tochter soll eine Sonderdividende von elf Milliarden Dollar ausschütten, 80 Prozent davon gehen an die hochverschuldete Mutter. Ein Angebot für die Minderheitsaktionäre von VMware selbst sei nicht geplant, hatte es in Finanzkreisen geheißen. Dell sitzt auf einem Schuldenberg von 50 Milliarden Dollar.

Der Umtauschpreis entspricht einem Aufschlag von knapp 29 Prozent auf den Schlusskurs der Tracking Stocks am Freitag. Je nachdem, wie viele freie Aktionäre sich für Bargeld entscheiden, halten sie danach zwischen 21 Prozent und 31 Prozent an Dell.

Firmengründer Michael Dell hatte sein Unternehmen 2013 mit Hilfe des Finanzinvestors Silver Lake zurückgekauft. Dell ist in Zugzwang. Das 1984 gegründete Unternehmen schreibt Verluste und muss nach der 67 Milliarden Dollar teuren Übernahme von EMC rasch profitabler werden. Denn die Übernahme hat sich bisher kaum ausgezahlt. Stattdessen hat die Konkurrenz bei Angeboten in der Datenwolke (Cloud) durch Amazon und Microsoft die Margen gedrückt. Dazu kommt die wegen des Trends zu Smartphones und Tablets stagnierende Nachfrage nach herkömmlichen Computern, die immer noch das Hauptgeschäft von Dell sind.