Dies kündigte Firmenchef Oliver Samwer am Donnerstag gegenüber Journalisten an. Bei den Investitionen kann das Berliner Unternehmen, das inzwischen im MDax notiert ist, aus dem Vollen schöpfen. Aktuell verfügt Rocket Internet, das an mehr als 200 Unternehmen weltweit beteiligt ist, über ein Kapitalpolster von zwei Milliarden Euro. Mangels attraktiver Investitionsmöglichkeiten hat sich dieser Betrag seit mehreren Monaten kaum verändert. Rocket Internet versteht sich zum einen als eine Art Inkubator, der ganz jungen Startups mit Geld und Wissen unter die Arme greift und zum anderen als Investor in bereits größere Firmen. Letzeres sei ein "sehr opportunistisches Geschäft", das nicht im Mittelpunkt stehe, betonte Samwer.

Rocket Internet begleitete unter anderem die Börsengänge des Online-Essenslieferdienstes Delivery Hero, des Kochbox-Anbieters HelloFresh sowie der Online-Möbelplattformen Home24 und Westwing. In Kürze will die größte afrikanische Online-Plattform Jumia den Gang aufs Parkett in New York wagen. Wie alle Rocket-Beteiligungen schreibt das in Lagos beheimatete Unternehmen rote Zahlen, steigerte 2018 seinen Umsatz allerdings deutlich auf 828 Millionen Euro. Rocket Internet schätzt den Wert seines Jumia-Anteils einschließlich der Beteiligung am ebenfalls noch nicht börsennotierten Online-Modehändler Global Fashion Group sowie weiterer unzähliger kleinerer Firmen auf 1,2 Milliarden Euro.

Rocket Internet ist im Oktober 2014 zu einem Ausgabekurs von 42,50 Euro an die Börse gegangen, erreichte diesen Preis seit Juni 2015 aber nicht mehr. Zum Handelsstart verlor die Aktie 0,3 Prozent auf 23,42 Euro. Rocket Internet selbst schrieb im vergangenen Jahr einen Gewinn von 196 Millionen Euro nach einem kleinen Verlust 2017. Für das laufende Jahr versprach Samwer "weiteren Fortschritt".