"Unter dem Strich sehe ich weiterhin Vorteile durch unsere Börsennotierung", sagte er am Freitag zu Journalisten. Rocket Internet habe dadurch Zugriff auf verschiedene Kapitalquellen. Das Berliner Unternehmen, das inzwischen im MDAX notiert ist, versteht sich zum einen als eine Art Inkubator, der ganz jungen Startups mit Geld und Wissen unter die Arme greift und zum anderen als Investor in bereits größere Firmen.

Rocket war im Oktober 2014 zu einem Ausgabekurs von 42,50 Euro an die Börse gegangen, erreichte diesen Preis seit Juni 2015 aber nicht mehr. Am Freitagvormittag lag die Aktie kaum verändert bei 23,46 Euro.

Rocket Internet begleitete unter anderem die Börsengänge des Online-Essenslieferdienstes Delivery Hero, des Kochbox-Anbieters HelloFresh sowie der Online-Möbelplattformen Home24 und Westwing. Die Aktienverkäufe brachten Rocket ein großes Kapitalpolster ein, dass sich zu Ende Oktober auf zwei Milliarden Euro summierte. Daran wird sich auch zunächst nichts ändern, denn Rocket mangelt es an geeigneten Unternehmen zum Investieren. "Alles hängt von den Gelegenheiten ab", sagte Samwer. In der Zwischenzeit fließt Geld in ein Aktienrückkaufprogramm, um den Kurs aufzupäppeln. Bislang wurden 1,9 Millionen Papiere für insgesamt 46 Millionen Euro erworben.

Zu den größten noch nicht börsennotierten Beteiligungen von Rocket zählen der Online-Modehändler Global Fashion Group und die größte afrikanische Online-Plattform Jumia. Beide gelten als Börsenkandidaten. Rocket werde es den Unternehmen überlassen, über Neuigkeiten zu berichten, hielt sich Samwer zu möglichen anstehenden Aktienmarktdebüts bedeckt.

Von Januar bis September machte Rocket Internet vor allem wegen Aktienverkäufen von Beteiligungen an Delivery Hero, Hello Fresh und Home24 einen Gewinn von 296 Millionen Euro. Im Vorjahreszeitraum war noch ein Verlust angefallen.