Der bei der Ausschreibung für den Großauftrag unterlegene britische Anbieter De La Rue kündigte am Mittwoch an, die Vergabe an eine ausländische Firma doch nicht wie zunächst geplant anfechten zu wollen. Der Zuschlag für den Austausch der burgundroten Pässe an die französisch-niederländische Gemalto war als "unpatriotisch" kritisiert worden. Premierministerin Theresa May hatte den Farbwechsel zum früheren dunkelblau als Ausdruck der Unabhängigkeit und Souveränität Großbritanniens bezeichnet.

Der Beschluss, keine weiteren Schritte zu unternehmen, sei eine pragmatische Geschäftsentscheidung gewesen, sagte De-La-Rue-Chef Martin Sutherland dem BBC-Radio. Für den Drucker von sieben Milliarden Banknoten und 15 Millionen Pässen bedeute dies allerdings einen niedrigeren Jahresgewinn als zunächst erhofft. Der bestehende Vertrag für die britischen Pässe belaufe sich auf 400 Millionen Pfund. Der neue Vertrag starte im Oktober 2019. Anleger zeigten sich enttäuscht. Aktien von De La Rue brachen rund fünf Prozent ein.

Unternehmen in diesem Artikel : De La Rue plc, Gemalto