Im vergangenen Jahr wuchs der Betriebsgewinn demnach um rund 40 Prozent auf 785 Millionen Euro. Der Umsatz kletterte um etwa 38 Prozent auf 2,8 Milliarden Euro. "Dies ist ein starkes Ergebnis auf unserem Weg des profitablen Wachstums", sagte Vorstandschef Markus Braun. "Es ist vor allem ein sehr deutlicher Beleg für die nachhaltige Ertragsstärke unseres Geschäftsmodells."

Trotz des Gewinnsprungs verloren die Wirecard-Aktien im vorbörslichen Handel 2,3 Prozent. In der Vergangenheit hat Wirecard seine Gewinn- und Umsatzprognosen mehrfach im Jahr erhöht. Analysten schließen nicht aus, dass Wirecard auch im Laufe von 2020 optimistischer wird.

Allerdings wird viel davon abhängen, welches Ergebnis die Wirtschaftsprüfer von KPMG bei der laufenden Sonderprüfung zu Tage fördern. Sie durchforsten derzeit die Bilanzen von Wirecard und den Töchtern im Ausland. Braun hatte die Prüfung in die Wege geleitet, um Vorwürfe der Bilanzfälschung aus der Welt zu schaffen. Die "Financial Times" hatte in der Vergangenheit immer wieder über angebliche Unregelmäßigkeiten in Bilanzen bei Tochterfirmen im Ausland berichtet. Wirecard weist die Vorwürfe zurück.

Im vergangenen Jahr hätten die Sonderaufwendungen für Prüfungs-, Beratungs- und Rechtsberatungsleistungen bei rund neun Millionen Euro gelegen, erklärte der Dax-Konzern. Das mit Spannung erwartete Ergebnis der Sonderprüfung soll nach früheren Angaben noch im ersten Quartal veröffentlicht werden. Am 8. April will das Unternehmen sein komplettes Zahlenwerk veröffentlichen und sich den Fragen von Journalisten und Analysten stellen.

Wirecard wickelt für Einzelhändler, Flug- und Bahnkonzerne sowie Telekommunikationsfirmen auf der ganzen Welt Zahlungen ab und kassiert dafür Gebühren. Von Partnerschaften wie mit Aldi, dem chinesischen Kreditkartenanbieter Unionpay und dem japanischen Technologieinvestor Softbank erhofft sich Wirecard in den kommenden Jahren kräftiges Wachstum.