Heute muss der DAX wieder mit Abschlägen zum Handelsstart fertig werden. Sollte dem Index erneut die Kehrtwende gelingen, wäre dies ein Hoffnungsschimmer für die kommenden Tage.

Gestern Morgen der Einkaufsmanagerindex in China unter der Wachstumsschwelle von 50 Punkten, abends dann nach US-Börsenschluss eine Umsatzwarnung von Apple wegen einer sinkenden Nachfrage nach seinen Smartphones vor allem in China – die Rezessionsängste verstärken sich damit zu Beginn des neuen Jahres weiter.

Sollte in der nächsten Bilanzsaison das normalerweise starke vierte Quartal bei weiteren großen Einzelhändlern die Erwartungen enttäuschen oder Unternehmen schon vorher ihre Prognosen herunterschrauben, würden die auf den ersten Blick durch die Kursverluste billiger gewordenen Aktien auch ohne Erholung teurer und damit unattraktiver gegenüber Anleihen. Ein weiteres schlechtes Börsenjahr wäre damit vorprogrammiert. Alles kein Drama, wenn man die Kursgewinne im neunjährigen Bullenmarkt mit in Betracht zieht. Aber der Automatismus, dass Aktienkurse nur steigen können, ist spätestens mit der geldpolitischen Wende der US-Notenbank und steigenden Zinsen abgeschaltet worden.

Beim DAX geht es für den Moment darum, den Boden der aktuellen Korrektur auszuloten, der irgendwo im Bereich zwischen 10.000 Punkten und dem aktuellen Niveau entstehen könnte.

Ein Beitrag von Jochen Stanzl

Er ist Chef-Marktanalyst bei CMC Markets, Frankfurt. Davor war Jochen Stanzl über 15 Jahre bei der BoerseGo AG als Finanzmarktanalyst tätig und hat unter anderem die Portale GodmodeTrader, Jandaya und die Investment- und Analyseplattform Guidants mit aufgebaut und als erfolgreiche Kanäle in der deutschen Trading-Community etabliert. Sein analytischer Fokus liegt auf der Kombination aus technischer und fundamentaler Analyse von Währungen, Rohstoffen, Anleihen und der weltweiten Aktienmärkte.

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Bildquellen: CMC Markets / Pressefoto Deutsche Börse AG