FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Kurse deutscher Staatsanleihen haben am Freitagmorgen weiter zugelegt. Der richtungweisende Euro-Bund-Future notierte zuletzt 0,43 Prozent höher bei 171,75 Punkten. Die Rendite zehnjähriger Bundesanleihen lag bei minus 0,44 Prozent.

Deutsche Staatsanleihen profitierten einmal mehr von den Abgaben, die sich am Aktienmarkt abzeichnen. Nach den starken Gewinnen in der laufenden Woche könnte die Dax-Erholung ins Stocken geraten. Die anhaltenden Hiobsbotschaften von der Konjunkturseite stützen die Nachfrage nach Staatsanleihen. "Der Lockdown und die Angst vor COVID-19 sowie den damit zusammenhängenden Verwerfungen in Wirtschaft, Gesellschaft und an den Finanzmärkten sind gewaltig", schrieb Volkswirt Ralf Umlauf von der Helaba in einem Kommentar. So ist im März das Ifo-Beschäftigungsbarometer regelrecht eingebrochen. Der Rückgang war der stärkste seit Beginn der Aufzeichnung im Jahr 2002.

Die Renditen südeuropäischer Anleihen gaben weiter nach. Der Start des Not-Anleihekaufprogramms der Europäische Zentralbank (EZB) hatte am Vortag für deutliche Rückgänge gesorgt. Bei den neuen Not-Käufen verzichten die Währungshüter auf eine wichtige Grenze: Die bisherige Regel, dass die Notenbank maximal ein Drittel aller Staatsanleihen eines Eurolandes kaufen darf, gilt nicht für die neuen Käufe. Kanzlerin Angela Merkel (CDU) erteilte unterdessen der Forderung verschiedener EU-Mitgliedsländer nach Einführung sogenannter gemeinschaftlicher Corona-Bonds eine klare Absage./mf/jsl/mis