HANNOVER (awp international) - Auch der Autozulieferer Continental stellt die Arbeit in einem Teil seiner Betriebe wegen der Coronakrise bis auf weiteres ein. Wegen der Ausbreitung des Erregers passe man schrittweise die Produktion in den Werken weltweit an und fahre sie "vorübergehend teilweise auf null zurück", teilte der Dax -Konzern am Mittwoch auf Anfrage mit. Dies diene dem Schutz der Mitarbeiter und geschehe in Abstimmung mit Kunden und Lieferanten. Nähere Angaben zu einzelnen betroffenen Standorten und zum zeitlichen Rahmen machten die Hannoveraner auch unter Verweis auf "laufende Planungen" nicht.

Der Abschwung in der Autoindustrie, der Umbruch in der Branche zu E-Mobilität und Digitalisierung und die Corona-Risiken liessen Conti zuletzt schon mit grosser Sorge ins neue Geschäftsjahr blicken. Der Zulieferer meldete Anfang März einen Milliardenverlust für 2019 - und muss sich jetzt auf weitere schwierige Monate einstellen.

"Die Autoindustrie durchlebt derzeit einen der heftigsten Stürme", sagte Vorstandschef Elmar Degenhart. "Die Auswirkungen werden uns noch lange beschäftigen." Aufgrund der Sars-CoV-2-Verbreitung hatte man schon Geschäftsreisen eingeschränkt und Mitarbeitern Schutzausrüstungen geliefert. Hinzu kommt infolge der schwindenden Nachfrage nun eine gleichzeitige Anpassung "unserer Kostenstrukturen an die stark reduzierten Abrufe unserer Kunden", wie es hiess. "Angesichts der aktuell sehr herausfordernden Marktlage stellen wir damit unsere weitere Handlungsfähigkeit sicher." Viele Autobauer wie VW , Daimler , BMW , Audi oder Opel setzen die Fertigung ebenfalls aus.

Derzeit liessen sich etwaige Kosten und Folgewirkungen noch nicht beziffern, teilte ein Conti-Sprecher mit. Das Unternehmen hatte Ende 2019 rund 241 000 Mitarbeiter in 59 Ländern. Wegen der Viruskrise hatte der Konzern kürzlich seine für den 30. April geplante Hauptversammlung abgesagt. Das Aktionärstreffen in Hannover werde verschoben, ein Ersatztermin "zeitnah festgelegt und kommuniziert"./jap/DP/nas