FRANKFURT (awp international) - Der Dax hat sich am Donnerstag nach einer neuntägigen Gewinnserie nur wenig bewegt. Der deutsche Leitindex stand im frühen Handel 0,16 Prozent tiefer bei 12 293,14 Punkten. Seit seinem letzten Verlusttag ist der Dax um fast 4 Prozent von Jahreshoch zu Jahreshoch geklettert. Der Dax konsolidiere auf hohem Niveau, schrieb Jochen Stanzl, Analyst von CMC Markets.

"Es sind jetzt Kursregionen erreicht, die zum Startpunkt einer übergeordneten, stärkeren Korrektur werden könnten", warnten die Chart-Analysten der Schweizer Grossbank UBS. Der Index der mittelgrossen Werte MDax verlor am Donnerstag 0,26 Prozent auf 25 935,62 Punkte. Der EuroStoxx 50 rutschte mit Abschlägen von 0,5 Prozent noch etwas deutlicher ins Minus.

Im Fokus stehen zahlreiche Unternehmensberichte. Im Dax legten Bayer fast 4 Prozent und Wirecard rund 2,2 Prozent zu und setzten sich damit an die Index-Spitze. Bayer bestätigte den Jahresausblick, ein Börsianer sprach mit Blick auf die Probleme des Konzerns von beruhigenden Zahlen. Wirecard konnte seinen Gewinn im abgelaufenen Jahr deutlich steigern.

Die Aktien der Deutschen Bank sind nach einem Bericht der Nachrichtenagentur Bloomberg über ein mögliches Scheitern der Fusionsgespräche mit der Commerzbank kräftig gestiegen. Die Aktie der Deutschen Bank, die bei einer Fusion der Käufer gewesen wäre, legte zuletzt um 2,7 Prozent zu. Anders sah es bei der Commerzbank aus: Die Papiere der teilverstaatlichten Bank, die im Falle eines Zusammenschlusses von der Deutschen Bank übernommen werden würde, gaben gut zwei Prozent nach und bauten damit die Verluste der Vortage aus.

Die Aktien von Adidas gerieten nach einer Abstufung auf "Neutral" durch die Analysten der Credit Suisse unter Druck. Der Sportartikelkonzern stand damit nach Abschlägen von rund 1,2 Prozent am Dax-Ende.

Auch im MDax brummt die Berichtssaison. Eine erhöhte Umsatzprognose gab Delivery Hero einen kräftigen Schub. Die Papiere des Essenslieferanten setzten sich mit einem Plus von 2,2 Prozent in die Index-Spitzengruppe.

Der Gabelstaplerhersteller Kion ist mit Zuwächsen ins neue Geschäftsjahr gestartet. Die Zahlen fielen leicht besser aus, als von Analysten erwartet. Die Aktie geriet dennoch unter Druck und verlor zuletzt rund 1,5 Prozent.

Stark angetrieben von einer Analystenstudie setzte sich Südzucker mit einem Plus von mehr als 7 Prozent an die SDax-Spitze. Das Analysehaus Kepler Cheuvreux hob Südzucker von "Reduce" direkt auf "Buy". Nach der Liberalisierung zeichne sich nun schneller als erwartet eine Balance zwischen Angebot und Nachfrage auf dem europäischen Zuckermarkt ab, schrieb Analyst Anton Brink./niw/ajx/jha/