Auch das Repräsentantenhaus, in dem die Demokraten ab Januar die Mehrheit stellen, dürfte das Geldhaus demnächst ins Visier nehmen.

Angesichts der zahlreichen Verfehlungen der Vergangenheit sollte der Bankenausschuss des US-Senats Ermittlungen gegen das Geldhaus einleiten, schrieben die demokratischen Senatoren Elizabeth Warren und Chris Van Hollen an den republikanischen Ausschuss-Vorsitzenden Mike Crapo. Die Vorkehrungen des Instituts gegen Geldwäsche sollten überprüft werden. Sorge bereite den beiden Senatoren, dass die Deutsche Bank als Korrespondenzbank anderen Instituten bei der Geldwäsche oder bei der Umgehung von US-Sanktionen behilflich gewesen sein könnte. Im Geldwäsche-Skandal bei der Danske Bank hatte die Deutsche Bank als sogenannte Korrespondenzbank offenbar mehr als 160 Milliarden Euro an verdächtigen Geldern für das dänische Institut abgewickelt.

Der republikanische Ausschuss-Vorsitzende Crapo kann eine Untersuchung genehmigen. Eine Sprecherin von Crapo lehnte eine Stellungnahme ab. Ein Sprecher der Deutschen Bank erklärte, das Geldhaus nehme seine rechtlichen Verpflichtungen ernst und sei bereit, mit jeder offiziellen Untersuchung zu kooperieren.

Demokratische Politiker haben die Bank auch wegen ihrer Geschäftsbeziehungen zu US-Präsident Donald Trump ins Visier genommen. Die demokratische Abgeordnete Maxine Waters, führende Demokratin im Bankenausschuss des Repräsentantenhaus, wollte von der Bank entsprechende Dokumente einfordern. Doch die Republikaner, die bisher noch über die Mehrheit verfügen, haben dieses Ansinnen ignoriert. Mit der Machtübernahme durch die Demokraten im Repräsentantenhaus im Januar wird Waters voraussichtlich den Ausschuss-Vorsitz übernehmen und kann dann die Zusendung der Dokumente anordnen.