FRANKFURT (dpa-AFX) - Die zuletzt stabilisierten Aktien von Daimler dürften am Montag nach einer erneuten Gewinnwarnung unter Druck geraten. Sie knickten auf der Handelsplattform Tradegate im Vergleich zum Xetra-Schluss um rund fünf Prozent auf 47,10 Euro ein. Damit würden sie zurück unter die 21-Tage-Linie fallen, die als Indikator für den kurzfristigen Trend gilt.

Wegen der Kosten im Zusammenhang mit der Affäre um mutmaßlich manipulierter Dieselmotoren ruderte der Stuttgarter Autobauer beim Jahresausblick zurück. Der Dax-Konzern legt einen hohen dreistelligen Millionen-Euro-Betrag für laufende behördliche Verfahren und die Dieselumrüstung von Mercedes-Benz Dieselautos zurück. Statt des bisher erwarteten Anstiegs des Konzernergebnisses vor Zinsen und Steuern um 5 bis 15 Prozent, wird es nun nur noch in etwa auf Vorjahresniveau erwartet.

Nach Einschätzung eines Analysten müssen sich die Anleger womöglich auf weitere Belastungen im Jahresverlauf einstellen. Da Daimler mit den Behörden kooperiere, halte er weitere Rückstellungen für möglich, erklärte Jose Asumendi von der US-Bank JPMorgan in einer Studie.

Die Dieselaffäre kommt zu anderen Problemen der Autobranche hinzu. So lastete zuletzt der Handelsstreit zwischen den USA und China auf den Geschäften, genauso wie die Einführung neuer Abgas- und Verbrauchstests in der EU. Ex-Chef Dieter Zetsche musste in seiner letzten eigenen Jahresbilanz für das vergangene Jahr einen herben Gewinneinbruch verkünden.

Seit dem Zwischenhoch von 76,48 Euro im Januar 2018 haben die Papiere auf Xetra bereits mehr als 35 Prozent verloren./mis/nas