Wenn wichtige Kunden wie Daimler Probleme bekämen, ihre Fahrzeuge von den USA nach China zu verkaufen und umgekehrt, "dann bin ich doch immer mit von der Partie", sagte Vorstandschef Olaf Berlien der "Süddeutschen Zeitung" vom Montag nach einem Vorabbericht. "Am Ende könnte die ganze Weltkonjunktur in Gefahr sein", sagte Berlien. "Es gibt zurzeit eine eingeschränkte Sicht auf die Entwicklung bis Weihnachten. Keiner kann sagen, wie sich die Weltwirtschaft weiter entwickelt."

Der Osram-Chef betont, dass nach dem Verkauf der Tochter Siteco der Schrumpfprozess des Unternehmen zunächst abgeschlossen sei. "Unser Ziel ist, möglichst bald wieder auf einen Umsatz von mindestens fünf Milliarden Euro zu kommen", sagte er. Er wünsche sich nach dem kompletten Ausstieg des ehemaligen Eigentümers Siemens "einen Ankeraktionär, der ankert! Einen also, der uns länger begleitet."

Das Münchner Unternehmen versucht derzeit, den Gewinnrückgang mit Einsparungen und dem Verkauf des defizitären Leuchtengeschäfts zu bremsen. Osram hatte Ende Juni zum zweiten Mal in diesem Jahr die Umsatz- und Gewinnprognosen zurückgeschraubt.