Zürich (awp) - Die Aktien des Industriekonzerns Dätwyler fallen am Freitag in einem schwachen Gesamtmarkt überdurchschnittlich zurück. Mit den am Morgen vorgelegten Zahlen hat das Unternehmen die Markterwartungen auf allen Ebenen verpasst.

Bis um 09.20 Uhr büssen Dätwyler 4,3 Prozent auf 144,00 Franken ein, dies bei ansehnlichem Volumen. Damit geht doch ein guter Teil des bisherigen Jahresplus von gut 20 Prozent wieder verloren. Der Gesamtmarkt (SPI) steht 0,13 Prozent tiefer.

Sowohl mit dem Umsatz, als auch mit der operativen Gewinnmarge erreichte Dätwyler 2018 lediglich das untere Ende der unternehmenseigenen Prognose, diejenigen der Analysten verfehlte das Unternehmen sogar klar.

Die Marge des grösseren Dichtungsgeschäfts sei offenbar von einem stärker als gedacht ausgefallenen Lagerabbau-Effekt betroffen gewesen, heisst es dazu in einem Kommentar von Baader Helvea. Und auch die Rohmaterialpreise sowie die Investitionen in den Kapazitätsausbau in den USA hätten sich negativ ausgewirkt. Die langfristigen Aussichten vor allem im Gesundheitssektor blieben aber ungeachtet der sich 2019 eintrübenden Konjunktur intakt.

Die Bank Vontobel bezeichnet das Bild des Jahresergebnisses als gemischt. Das organische Wachstum sei gar nicht so schlecht gewesen und die Sparte "Technische Komponenten" habe die operative Marge verbessert, schreibt die Privatbank in einer Einschätzung. Auf Gruppenebene habe die Marge aber enttäuscht. Offenbar habe das Management gewisse Einmaleffekte unterschätzt.

In beiden Divisionen habe offenbar die Schwäche der Automobilindustrie ihre Spuren hinterlassen, hiess es weiter im Markt.

cf/ra