"Wenn der Börsengang stattfindet, ist der Zug für strategische Investoren und Private-Equity-Investoren zunächst abgefahren", sagte der Manager in einem am Freitag vorab veröffentlichten Interview des Nachrichtenmagazins "Der Spiegel". Das setze diese unter Zeitdruck. "Sie glauben gar nicht, wie viele Telefonanrufe ich gerade aus dieser Ecke bekomme." Kerkhoff will Teile der lukrativen Sparte an die Börse bringen oder verkaufen und damit die klammen Kassen des kriselnden Konzerns entlasten.

Der Manager machte deutlich, dass ein der Gang aufs Parkett für ihn weiter Priorität hat. "Wir bereiten einen Börsengang vor, und zwar ernsthaft", sagte er dem Magazin. Das darüber soviel diskutiert werde, zeige, wie interessant das Geschäft sei. "Es ist eines der besten Industriegeschäfte, die man haben kann. Deshalb sind viele interessiert: Strategen, Finanzinvestoren, da gibt es viele Möglichkeiten."

An der Aufzugssparte hat unter anderem der finnische Konkurrent Kone Interesse angemeldet. Ein Verkauf an einen Wettbewerber könnte jedoch eine langwierige Prüfung durch die Regulierungsbehörden nach sich ziehen - Zeit, die Thyssen angesichts der Verluste in den übrigen Geschäften nicht verschwenden will, zumal der Konzern bei seinen Plänen für ein Stahlfusion mit Tata Steel gerade eine Bauchlandung erlebt hat. Ein Verkauf an Finanzinvestoren wie KKR, Advent oder CVC könnte hingegen rasch über die Bühne gehen. Solche Investoren streben zwar Mehrheitsbeteiligungen an. "Angesichts des Anlagedrucks und ihrer vollen Kassen könnten die aber auch zu Minderheitsbeteiligungen greifen", sagte ein Branchenexperte der Nachrichtenagentur Reuters.