Zürich (awp) - Die Einkaufsmanager in der Schweiz blicken insgesamt wieder etwas optimistischer in die Zukunft. Im Dienstleistungssektor deutet sich eine Rückkehr in den Wachstumsbereich an, in der Industrie wird diese Schwelle fast erreicht.

Der für die Industrie berechnete Einkaufsmanager-Index (PMI) stieg nämlich im Juli saisonbereinigt auf 49,2 Punkte verglichen mit 41,9 Punkten im Vormonat, wie die Credit Suisse am Montag mitteilte.

Trotz der höheren Produktion haben sowohl die Bestände der Verkaufs- als auch diejenigen der Einkaufslager im Juli abgenommen. Dies ist laut den Angaben ein Zeichen dafür, dass die Nachfrage höher war als ursprünglich erwartet.

Der nach wie vor sinkende Auftragsbestand lasse aber erwarten, dass die Erholung der Produktion in Zukunft eher schleppend verlaufen werde. Der Personalbestand hat im Juli weiter abgenommen, wenn auch in geringerem Ausmass als noch im Vormonat, heisst es weiter.

Dienstleistungs-PMI steigt über Wachstumsschwelle

Der PMI des Dienstleistungssektors hat stärker als der Industrie-PMI auf den Lockdown und dessen Lockerungen reagiert. Im April war er auf 21,4 Zähler massiv eingebrochen. Nun liegt er im Juli mit 51,6 Punkten wieder knapp über der Wachstumsschwelle von 50 Punkten. Im Juni wurde ein Wert von 49,1 Punkten ausgewiesen.

Im Dienste-Sektor habe sich die die Komponente Geschäftstätigkeit abermals verbessert, die Dynamik der Erholung flache aber zusehends ab. Darauf würden auch lassen auch die Entwicklungen der Subkomponenten "Neuaufträge" und "Auftragsbestand" schliessen.

Nur wenig verbessert habe sich zudem die Arbeitsmarktlage. Nach wie vor werde Personal abgebaut, wenn auch zumindest mit einer wieder geringeren Dynamik. Die Quote der Angestellten in Kurzarbeit verringerte sich nur marginal.

Ökonomen hatten im Vorfeld der Publikation für den Dienstleistungs-PMI mit höheren Werten gerechnet. Hier wurde ein Anstieg auf 55,0 Punkte erwartet. Für den Industrie-PMI lagen die Schätzungen im Bereich von 47,0 bis 50,0 Stellen.

Der PMI und das KOF Konjunkturbarometer gelten als die beiden wichtigsten Frühindikatoren für die Schweizer Wirtschaft. Das KOF-Barometer hatte zuletzt auch eine Aufwärtstendenz signalisiert. Der Juli-Wert legte um 25,1 auf 85,7 Punkte zu. Im Mai war er mit 49,6 Punkten auf einen historischen Tiefstand gefallen.

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