Zürich (awp) - Nachfolgend eine Auswahl von Artikeln zu wirtschaftsrelevanten Themen aus der Presse vom Wochenende:

CREDIT SUISSE: Credit-Suisse-Chef Tidjane Thiam hat den Umbau seiner Bank für praktisch abgeschlossen erklärt. Die CS strebe in den nächsten zwei Jahren einen Jahresgewinn von 5 bis 6 Milliarden Franken an, sagte er in einem Interview mit der "NZZ am Sonntag". Thiam erwartet für 2018, dass die Gewinne der Bank "etwas tiefer" ausfallen würden, da sie immer noch mit hohen Finanzierungskosten zu kämpfen habe. Wegen Bussen in den USA und Restrukturierungskosten habe die CS einen Kapitalabfluss von 15 Milliarden Franken zu verkraften gehabt. Aufgrund des fehlenden Kapitals sei die Bank in einem Teufelskreis gefangen gewesen. Doch seien dieses Erbe und diese Last aus der Vergangenheit nun "endgültig beseitigt". (NZZaS, S. 27; siehe separate Meldung)

ARYZTA: Ein gewichtiger Aryzta-Investor fordert den Abgang des Spitzenmanagements. Der Investor Gregor Joos begründet sein letzte Woche bekannt gewordenes Nein zur Kapitalerhöhung auch mit dem mangelnden Vertrauen in Aryztas Führungscrew: "Sie hat versagt", sagte er der "Finanz und Wirtschaft". Joos könne ihr kein neues Geld anvertrauen. Als Konsequenz fordere er, dass VR-Präsident McGann und der im September 2017 angetretene CEO Kevin Toland gehen. (FuW, S. 10)

UBS: Oswald Grübel, der frühere Konzernchef der UBS, bezeichnet die Bundeshilfe für die Grossbank vor zehn Jahren als unnötig. "Aus meiner Sicht war die Beteiligung des Bundes am Kapital nicht notwendig, die Finanzierungshilfe durch die Nationalbank hingegen schon. Dazu sind Nationalbanken auch da", erklärte Grüben der "Schweiz am Sonntag". Grübel ist übrigens auch der Meinung, die USA hätten vor zehn Jahren Lehman Brothers retten und dann ordentlich abwickeln sollen. Der 74-jährige Banker erinnert sich auch an eine frühere Begegnung mit US-Präsident Donald Trump. Dieser sei als Präsident genauso, wie er ihn Ende der 1980er-Jahre erlebt habe: unausstehlich. Trumps Wirtschaftspolitik sei hingegen sehr gut. Er habe bisher alles richtig gemacht. (SaS, S. 10)

RAIFFEISEN: Nach der Nominierung des BKB-Chefs Guy Lachappelle für das vakante VR-Präsidium ist die genossenschaftlich organisierte Bank auch Thema in der Wochenendpresse. So beleuchtet die "SonntagsZeitung" Lachapelles Rolle ASE-Anlagebetrug, welche die BKB vor Jahren erschütterte. Diese sei bis heute ungeklärt. Das Blatt zitiert etwa aus einem Bericht der Anwälte von Bär & Karrer, wonach die Mitglieder des Kreditausschusses ihrer "Oberverantwortung für die Einhaltung der Compliance nicht in ausreichendem Umfang nachgekommen" seien. Lachappelle war seinerzeit Mitglied des Kreditausschusses bei der BKB. (SoZ, S. 39)

POST: Die Post startet einen neuen Markttest mit Einzahlungsautomaten: Privatkunden sollen dort Rechnungen mit Postfinance- oder Debitkarten bezahlen können - allerdings ohne Bargeld, wie die Zeitungen "Zentralschweiz am Sonntag" und "Ostschweiz am Sonntag" berichten. In Interlaken, Uster und Lenzburg stehen bereits solche Automaten, weitere folgen in den kommenden Monaten unter anderem in Zürich, Luzern und Freiburg. Weiterhin auf sich warten lassen hingegen dem Bericht zufolge die Automaten für KMU, die Post-Verwaltungsratspräsident Urs Schwaller vor über einem Jahr in einem Interview angekündigt hatte. Nach wie vor ist unklar, ob es diese jemals geben wird.

SWISS SKIES: Die Pläne zur Gründung einer Billig-Airline, die ab Basel Langstreckenflüge betreiben will, treffen am trinationalen EuroAirport auf ein positives Echo. "Die Idee, einige direkte Langstreckenflüge nach gezielten Destinationen zu betreiben, trifft auf eine real existierende, lokale Nachfrage", sagt Vivienne Gaskell. Die Sprecherin des EuroAirports erklärt in der "NZZ am Sonntag", dass der Basler Flughafen schon seit einigen Jahren versucht, Airlines für einige Fernziele in den USA oder nach Asien zu gewinnen. (NZZaS, S. 31)

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