Zürich (awp) - Nachfolgend eine Auswahl von Artikeln zu wirtschaftsrelevanten Themen aus der Presse vom Wochenende:

POSTFINANCE: Der Leiter der Eidgenössischen Finanzverwaltung, Serge Gaillard, sieht die Aufhebung des Kreditverbots für die Postfinance durch den Bundesrat als wichtigen Schritt zum Schutze von Volksvermögen. Würde dieser Schritt nicht umgesetzt, würden die Gewinne der Postfinance weiter schrumpfen, sagte Gaillard der "Sonntagszeitung". "Dadurch würde sie massiv an Wert verlieren. So würde Volksvermögen in Milliardenhöhe vernichtet, also Steuergelder." (SoZ, S. 36; sh separate Meldung)

CS/UBS/JULIUS BÄR: Der russische Investor Viktor Vekselberg will, wie bereits bekannt, gegen die UBS, Credit Suisse und Julius Bär vor, weil sie wegen US-Sanktionen seine Konten gesperrt haben. Wie die "Sonntagszeitung" schreibt, fordert er von den Banken mehr als 200 Millionen Franken Schadenersatz. Noch sei die Klage nicht eingereicht worden, das werde noch eine Weile dauern, so der Bericht. Der Schaden müsse noch detailliert berechnet werden. Dabei geht es von den Banken erhobenen Gebühren, die im Rahmen einer erzwungenen Kreditablösung auferlegt wurden, sowie um deutlich gestiegener Finanzierungskosten, die Vekselberg entstanden seien. (SoZ, S. 39)

AHV-/STEUERREFORM I: Gegen die Paketvorlage aus Unternehmenssteuerreform und AHV-Sanierung hat die SVP Widerstand angekündigt. Damit droht dem wohl wichtigsten Geschäft dieser Legislatur ein rasches Ende, wie die "NZZ am Sonntag" schreibt. Dem stellen sich die kantonalen Finanzdirektoren entgegen: Sie fordern in einem Brief alle Nationalräte dazu auf, den Deal anzunehmen. Ein zweites Nein zur Steuerreform könne sich die Schweiz nicht leisten, so die Begründung. Schafft die Schweiz die umstrittenen Steuerpraktiken nicht ab, könnte sie im März auf einer schwarzen Liste der OECD landen. Und es drohe sowieso die Abwanderung von Firmen und der Verlust von Arbeitsplätzen. (NZZaS, S. 9)

AHV-/STEUERREFORM II: SVP-Nationalrat Thomas Matter verlangt eine Aufteilung der Paketvorlage aus Unternehmenssteuerreform und AHV-Sanierung. Dann stimme ein Teil der SVP vielleicht doch noch zu, schrieb der "Tages-Anzeiger" (Ausgabe, 08.09.). Die Verknüpfung der Steuerreform mit einer Finanzspritze für die AHV sei ein Sündenfall, der nicht Schule machen dürfe, so Matter. ("Tagi", S. 5)

KRANKENKASSEN: Die Berechnung von Krankenkassenprämien ist keine exakte Wissenschaft: Wie die "Schweiz am Wochenende" berichtet, sind 2017 die Prämien mit 3,2 Prozent deutlich stärker als die Kosten in der Grundversicherung (+1,7%) angestiegen. Das führte dazu, dass die Krankenkassen über 800 Millionen Franken zu viel einnahmen. Das weckt Begehrlichkeiten. So fordert der Präsident des Ärzteverbandes FMH, Jürg Schlup, etwa, dass die zuviel eingenommenen Prämien bei der Prämienrunde 2018 berücksichtigt werden müssen. (SaS, S. 5)

SBB: Die SBB prüfen den Abbau von Billettautomaten an Hunderten Standorten. Denn die Automaten werden von immer weniger Bahnpassagieren genutzt. Der Billetkauf am Computer zu Hause oder auf dem Smartphone macht sie für viele überflüssig. (SoZ, S. 33; sh. separate Meldung)

BANKENKRISE: Am 15. September jährt sich der Konkurs von Lehman Brothers zum 10. Mal. Damals waren die USA der Krisenherd. Doch dank Staatshilfe haben sich die Banken dort erholt und wachsen ungehemmt, wie die "Sonntagszeitung" schreibt. Insbesondere im Geschäft mit vermögenden Ausländern, also jenem Geschäft, für das die Schweiz so stark kritisiert wurde. Das zeigt eine Studie von Deloitte. (SoZ, S. 2/3)

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