Zürich (awp) - Die Aktionäre des Finanzsoftwareanbieters Crealogix sollen für das Geschäftsjahr 2018/19 keine Dividende erhalten, da das Unternehmen einen Verlust eingefahren hat. In die Zukunft blickt das Unternehmen zuversichtlich und rechnet für das laufende Geschäftsjahr mit einer weiteren Umsatzsteigerung.

Der Verwaltungsrat werde der kommenden Generalversammlung vom 29. Oktober keine Dividende vorschlagen, heisst es in dem am Dienstag veröffentlichten Geschäftsbericht. Im Vorjahr war an die Aktionäre noch 25 Rappen je Aktie ausbezahlt worden.

Der vorgeschlagene Dividendenverzicht steht im Zusammenhang mit dem Transformationsprozess, in dem Crealogix steckt. Das Unternehmen hat sein Lizenzmodell geändert. Dies führte dazu, dass trotz gestiegener Umsätze die Profitabilität im Berichtsjahr abnahm. Unter dem Strich resultierte ein Verlust von 6,3 Millionen nach einem Gewinn von 0,7 Millionen im Vorjahr, wie die Gesellschaft bereits Anfang August mittgeteilt hatte. Darin enthalten sind Goodwill-Amortisationen in der Höhe von 5,1 Millionen Franken.

Umsatz erstmals über 100 Millionen

Der Umsatz stieg dagegen um deutliche 17 Prozent auf 101,9 Millionen Franken, womit erstmals die Marke von 100 Millionen überschritten wurde. In lokalen Währungen betrug das Wachstum 18 Prozent. Mehr als verdoppelt hätten sich dabei die Ertrage des SaaS/Miet-Modells (Software-as-a-Service), schrieb Crealogix weiter. Diese Modell erhöht die wiederkehrenden Erträge, da die Mieterträge kontinuierlich und jährlich anfallen. Insgesamt trug der Anteil wiederkehrender Erträge 42 Prozent zum Gesamtumsatz bei (VJ 38%).

Dagegen lag der Betriebsgewinn (EBITDA) mit 1,9 Millionen Franken unter dem Vorjahresniveau von 7,0 Millionen. Die entsprechende Marge verringerte sich auf 1,8 Prozent von 8,1 Prozent im Vorjahr. Hauptgrund sei der bewusst vorangetriebene Umstieg der Kunden vom traditionellen "Initiallizenz"-Modell auf das SaaS/Miet-Modell. Ohne den "SaaS-Effekt" wären im abgelaufenen Geschäftsjahr Umsatz und EBITDA rund 7 Millionen höher ausgefallen, so Crealogix.

Gefüllte Auftragspipeline

In die Zukunft blickt das Unternehmen zuversichtlich. Die Auftragspipeline sei gut gefüllt, heisst es weiter. So plane beispielsweise eine grosse Bank in Südostasien, ihr gesamtes Digital-Wealth-Management-Geschäft mit Crealogix aufzubauen.

Die Entwicklung im Geschäftsjahr 2019/20 werde die finanziellen Anstrengungen für die strategische Anpassung der Lizenzmodelle, der Produktausrichtung und des Partnernetzwerks reflektieren. Wegen des Wandels des Geschäftsmodells werde noch kein besseres EBITDA erwartet, heisst es in der Mittelung weiter. Der Umsatz soll aber weiter wachsen.

Crealogix erwartet, dass sich die Transformation mittelfristig in Form von stabilen Cashflows und EBITDA-Margen im zweistelligen Prozentbereich positiv auswirkt wird.

sig/rw