Dublin (awp) - Beim Pharmaunternehmen Cosmo haben die verschiedenen Rückschläge im ersten Halbjahr 2019 ihre Spuren hinterlassen. So liegt der Umsatz unter dem Vorjahreswert, während der Verlust anstieg. Mit den angeschobenen Projekten sieht sich das Management aber auf Kurs, um 2020 wieder in die Gewinnzone zurückzukehren.

Den Umsatz beziffert Cosmo auf 21,5 Millionen Euro nach 36,7 Millionen im Vorjahr. Den Rückgang erklärt das Unternehmen mit Generikaprodukten für Uceris und Lialda sowie einmalige Vorab- und Meilenstein-Zahlungen, die im Vorjahr einen positiven Einfluss auf die Umsatzentwicklung hatten.

Dem standen Betriebsausgaben von 38,7 Millionen Euro gegenüber, wie Cosmo am Dienstag mitteilte. Das war ein Rückgang um 11,8 Prozent und vor allem den Kostensenkungen in der US-Organisation geschuldet. Cosmo hatte im Mai angekündigt, seine US-Aktivitäten wegen der regulatorischen Verzögerungen von Methylenblau MMX deutlich zusammenzustreichen.

Der operative Verlust nahm um knapp 10 Millionen auf 17,2 Millionen Euro zu und auch unter dem Strich weitete sich das Minus aus auf 20,8 Millionen Euro nach 7,8 Millionen im ersten Halbjahr 2018. Der aktuelle Betrag beinhalte einen Anteil am Cassiopea-Verlust von 2,8 Millionen, Kosten für ein Aktienoptionsprogramm von 3 Millionen und eine Belastung von 4,1 Millionen auf Wandelanleihen, worauf 2,2 Millionen Coupon bezahlt wurden.

Künstliche Intelligenz bei Koloskopie

Zur Produktpipeline hebt Cosmo in der Mitteilung seine neuen Produkte GI Genius und den Onkologie-Kandidaten CB-03-10 hervor. Zudem habe man entscheidende Geschäftsverhandlungen mit Medtronic begonnen und die Strategie für medizinische Geräte sowie für die Lancierung von Aemcolo zur Behandlung von Reisedurchfall angepasst.

Laut CEO Alessandro Della Chà habe man damit ein solides Fundament für die Zukunft gelegt. Nun strebe man die Zulassung für GI Genius in den USA für das kommende Jahr an. Der Verkauf des Gerätes in Europa hat den Angaben zufolge bereits begonnen. BEI GI Genius handelt es sich demnach um ein Gerät, bei dem mit Hilfe von künstlicher Intelligenz (KI) Läsionen während der Koloskopie erkannt werden sollen.

Mit Blick auf die aktuelle Finanzlage sagt Della Chà laut Mitteilung: "Per 30. Juni beträgt die Summe aus Barmitteln und Geldanlagen, dem Marktwert unserer Cassiopea-Beteiligung und eigenen Aktien rund 539 Millionen Euro respektive 590 Millionen Franken und erlaubt uns damit eine ausreichende Finanzierung sowie die Flexibilität, um unsere Wachstumsstrategie zu verfolgen." 2020 werde ein entscheidendes Jahr und er erwarte, in die Gewinnzone zurückzukehren.

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