Honda und Hitachi prüfen Milliardenfusion von Autozuliefergeschäften
Am 30. Oktober 2019 um 06:58 Uhr
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TOKIO (awp international) - In der derzeit unter Druck stehenden Autozulieferbranche könnte bald ein neuer japanischer Grosskonzern entstehen. Honda und Hitachi prüfen den Zusammenschluss eines Grossteils ihrer Geschäfte in diesem Segment. Dabei will Honda, der zweitgrösste Autobauer des Landes, die drei Beteiligungen Keihin, Nissin Kogyo und Showa in das neue Unternehmen einbringen. Der Elektronikkonzern Hitachi soll seine auf autonomes und vernetztes Fahren spezialisierte Tochter Hitachi Automotive beisteuern Eine Entscheidung soll bald fallen. Zuvor hatte die Zeitung Yomiuri über das Vorhaben berichtet.
Die Aktienkurse der an der Tokioter Börse notierten Honda-Beteiligungen zogen nach Bekanntwerden der Fusionspläne kräftig an. Honda hält nach Daten der Nachrichtenagentur Bloomberg 41 Prozent an Keihin, 35 Prozent an Nissin Kogyo und 34 Prozent an Showa. Sollte der Zusammenschluss über die Bühne gehen würde ein Autozulieferer mit einem Umsatz von 17 Milliarden Dollar entstehen und damit den Abstand zu den grössten Anbietern der Welt verringern. Die Branche wird unter anderem von den deutschen Konzernen Bosch, Continental und ZF Friedrichshafen dominiert, aber auch in Japan gibt es mit Denso und Aisin Seiki bereits sehr grosse Anbieter./zb/eas/stk
Die Firma Continental AG ist auf Konzipierung, Herstellung und Vertrieb von Reifen und Automobilausstattung spezialisiert. Der Umsatz ist wie folgt auf die verschiedenen Produktfamilien verteilt:
- Automobil-Systeme (49%): Basisbremsen (weltweit Nr. 1), elektronische Bremskreise (weltweit Nr. 2), Karosserie-Komponenten, Steuersysteme, usw.;
- Reifen (33,4%): Reifen für Automobile, Zweirädernfahrzeuge, Leichtlaster, Lastwagenindustrielle, landwirtschaftliche Fahrzeuge, usw.;
- technische Elastomere (17,6%): Gummiwaren (Keilriemen, Rohre und Schläuche), Kunststoffe für die Automobil-, Eisenbahn- und Bergbauindustrie, usw.
Geographisch gesehen verteilt sich der Umsatz wie folgt: Deutschland (19,1%), Europa (29,4%), Nordamerika (26,6%), Asien (20,7%) und andere (4,2%).