Compagnie Financiere Richemont : "Gelbwesten-Proteste" bremsen Richemont im Weihnachtsquartal
Am 11. Januar 2019 um 08:57 Uhr
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Zürich (Reuters) - Die Protestkundgebungen der "Gelbwesten-Bewegung" in Frankreich haben den Schweizer Luxusgüterkonzern Richemont im Weihnachtsquartal gebremst.
Die sozialen Unruhen hätten sich negativ auf die Touristenströme ausgewirkt und zu Ladenschließungen an sechs aufeinanderfolgenden Samstagen geführt, erklärte Richemont am Freitag. Doch gute Geschäfte in China glichen die Einbußen aus: Der Konzern mit Marken wie Cartier und IWC steigerte seinen Umsatz im dritten Geschäftsquartal 2018/19 (bis Ende Dezember) um Währungsschwankungen und Zukäufe bereinigt um fünf Prozent auf 3,9 Milliarden Euro.
Entzündet hatten sich die samstaglichen Proteste in Frankreich an Ökosteuerplänen und damit verbundenen Benzinpreiserhöhungen. Sie wuchsen sich aber schnell zu Massendemonstrationen gegen die Wirtschaftspolitik von Präsident Emmanuel Macron aus. Dabei kam es auch zu gewaltsamen Ausschreitungen, vor allem in Paris.
Die Compagnie Financière Richemont SA gehört weltweit zu den größten Herstellern von Luxusartikeln. Der Umsatz ist wie folgt auf die verschiedenen Produktfamilien verteilt:
- Schmuckartikel (42,2%): Marken Cartier (Weltmarkführer im Schmuckbereich), Van Cleef & Arpels, Baume & Mercier und Giampiero Bodino;
- Luxusuhren (31,1%): Marken Piaget, A. Lange & Söhne, Jaeger-LeCoultre, Vacheron Constantin, Officine Panerai, IWC Schaffhausen, Baume & Mercier und Roger Dubuis;
- sonstige (26,7%): insbesondere Füller, Lederwaren und Kleidung unter den Marken Montblanc, Chloé, Old England, Purdey und Alfred Dunhill.
Der Umsatz verteilt sich auf die Bereiche Einzelhandelsvertrieb (55,1%), Großhandelsvertrieb (23,6%) und Online-Vertrieb (21,3%).
Die geographische Verteilung des Umsatzes sieht folgendermaßen aus: Schweiz (2,4 %), Vereinigtes Königreich (5,3 %), Europa (15,6 %), China (28,9 %), Japan (6,3 %), Asien (11,9 %), USA (19,9 %), Amerika (2,3 %), Naher Osten und Afrika (7,4 %).