Zürich (awp) - Der Luxusgüterkonzern Richemont publiziert am Freitag, 15. Mai, das Geschäftsergebnis 2019/20 (per 31. März). Zum AWP-Konsens haben insgesamt 19 Analysten beigetragen.

2019/20
(in Mio EUR)                AWP-Konsens     2018/19

Umsatz                        14'120         13'989
- Org. Wachstum (in %, LC)      -3,5            8,0
EBIT                           1'699          1'943 
Reingewinn                     1'250          2'787*

(in Fr.)
Dividende je Aktie              2,07           2,00


* inkl. YNAP-Gewinn von 1,38 Mrd Euro

FOKUS: Die Luxusgüterbranche leidet unter den Folgen aus den weltweit zur Eindämmung des Coronavirus ergriffenen Lockdown-Massnahmen. Reisebeschränkungen, Geschäftsschliessungen und die sich anbahnende globale Rezession nimmt vielen Konsumenten die Lust, sich teure Uhren, Kleider oder Schmuck zu kaufen.

Analysten gehen davon aus, dass die Coronakrise auch bei Richemont im Schlussquartal des Geschäftsjahres 2019/20 tiefe Spuren hinterlassen hat. Die Umsätze mit der wichtigsten Kundengruppe, den Chinesen, sind bereits früh im Jahr unter Druck gekommen. Schliesslich brach die Pandemie im "Reich der Mitte" bereits im Januar aus.

Die sinkenden Umsätze im zweiten Halbjahr dürften auch stark auf der Profitabilität der Gruppe lasten. Dies auch wenn Richemont auf der Kostenseite mit der Einführung von Kurzarbeit und der Senkung des Marketingbudgets auf die Bremse gestanden sei, heisst es im Kommentar der ZKB.

ZIELE: Prognosen zum Geschäftsverlauf gibt Richemont in der Regel keine ab. Grundsätzlich sieht sich die Gruppe mit ihren Marken gut positioniert, um langfristig wachsen zu können.

PRO MEMORIA: Einen ersten Eindruck dazu, wie stark die Uhrenbranche von der Coronakrise erfasst wurde, lieferten Mitte April die Daten zu den Uhrenexporten zum Monat März. Da brachen die Ausfuhren nominal um gut einen Fünftel ein. Im gesamten ersten Quartal resultierte im Vergleich zum Vorjahr ein Rückgang von 7,5 Prozent.

Ein Rückschlag war für Richemont im Februar die Absage des Genfer Uhrensalons, der Ende April über die Bühne hätte gehen sollen. In Genf präsentieren in erster Linie zur Gruppe zählende Marken wie IWC, Piaget oder Cartier ihre exklusiven Produkte. Aber auch Marken wie Hermès oder Girard-Perregaux sowie unabhängige Uhrenmanufakturen wie Parmigiani oder Bovet zählen zu den Ausstellern.

Im Weihnachtsquartal, also vor Corona, lief das Geschäft von Richemont gut. Den Markteinbruch im wichtigen Markt Hongkong konnten die Genfer mit gutem Wachstum in anderen Märkten auffangen. In den Monaten Oktober bis Dezember stieg der Umsatz von Richemont um 6 Prozent 4,16 Milliarden Euro. Um Währungseffekte bereinigt, verblieb ein Plus von 4 Prozent.

AKTIENKURS: An der Börse ging es in diesem Jahr für die Richemont-Titel im Zuge der Coronakrise bergab. Ende 2019 kostete die Aktien noch rund 75 Franken, ehe sie bis im März auf unter 50 Franken zurückfiel. Aktuell steht der Kurs leicht über dieser Marke.

Homepage: www.richemont.com

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