FRANKFURT (dpa-AFX) - Das Bundesfinanzministerium will sich ausdrücklich nicht in die Neuordnung des Bankensektors in Deutschland einmischen. "Wir sind überzeugt, dass die Banken ihre Hausaufgaben machen werden und die richtigen strategischen Entscheidungen treffen werden", sagte Finanzstaatssekretär Jörg Kukies am Dienstag bei einer Konferenz in Frankfurt. "Die Bundesregierung will den Rahmen setzen, aber keine Vorschriften machen für einzelne strategische Entscheidungen im Bankensektor."

Im Zusammenhang mit den Ende April abgebrochenen Gesprächen zwischen Deutscher Bank und Commerzbank über einen möglichen Zusammenschluss galt die Politik als treibende Kraft. Denn Bundesfinanzminister Olaf Scholz (SPD) und Kukies, der zuvor Goldman-Sachs-Deutschlandchef war, warben seit Sommer 2018 immer wieder für starke deutsche Banken. Der Bund ist mit gut 15 Prozent größter Anteilseigner der Commerzbank.

Bei der Konferenz bekräftigte Kukies: "Wir im Bundesfinanzministerium sind überzeugt, dass die deutsche Wirtschaft internationale Banken braucht, europäische Banken braucht, globale Banken braucht. Was wir nie getan haben ist, irgendjemandem vorzuschreiben, wer mit wem zu fusionieren hat."

Die Bemühungen der Branche, Kosten zu senken, Geschäftsmodelle anzupassen und die Digitalisierung voranzutreiben zeigten, dass der deutsche Bankensektor sich in die richtige Richtung bewege und seine Hausaufgaben mache, stellte Kukies fest./ben/DP/mis