Vorstandschef Christian Sewing sprach in einem am Donnerstag veröffentlichten Interview mit dem "Handelsblatt" von einer "substanziellen Zahl an Stellen", die im Inland im Rahmen des Umbaus wegfallen werde. "Dabei ist allerdings wichtig zu wissen, dass der schon zuvor geplante Abbau im Zuge der Integration der Postbank bereits in der Gesamtzahl enthalten ist", fügte er hinzu. Eine Deutsche-Bank-Sprecherin dementierte aber, dass allein die Integration der Postbank in die Privatkunden-Sparte der Deutschen Bank rund 6000 Arbeitsplätze kosten werde. "Diese Zahl ist falsch." Sewing habe sie auch in dem Interview nicht genannt.

Das "Handelsblatt" hatte für den Stellenabbau unter Berufung auf Finanzkreise diese Zahl genannt. Auch "Spiegel Online" hatte von 6000 gefährdeten Stellen geschrieben. Ende Juni hatte sich die Deutsche Bank mit dem Betriebsrat auf den Abbau von 750 Stellen bei der Postbank geeinigt. 1200 weitere Arbeitsplätze könnten in Bereichen wie dem Kontoservice, der Kreditabwicklung und anderen Tätigkeiten wegfallen, hieß es damals. Zuletzt arbeiteten in der DB Privat- und Firmenkundenbank, in der die Postbank aufgegangen ist, 28.000 Vollzeitkräfte.[L8N23Z2AF]

Fusionen oder große Übernahmen stünden während des Umbaus der Bank in den kommenden drei Jahren nicht an, machte Sewing im "Handelsblatt" klar. "Es bringt nichts, jetzt über einen dritten oder vierten Fusionsanlauf mit der Commerzbank zu sprechen. Wir haben uns für diesen Alleingang entschlossen", sagte er. "Wenn es dann zu einer Konsolidierung kommen sollte, fände ich europäische Zusammenschlüsse logischer als nationale. Aber das ist Zukunftsmusik."