FRANKFURT (dpa-AFX) - Angesichts der weltweit zunehmenden Krisen und der Furcht vor einer weiteren Konjunktureintrübung haben die Anleger am deutschen Aktienmarkt am Dienstag auf die vermeintlich defensiven Branchen gesetzt. So verzeichneten Immobilienwerte Zuwächse. In der europäischen Stoxx-600-Branchensübersicht waren sie mit plus 0,3 Prozent der stärkste Sektor.

Deutsche Wohnen aus dem MDax legten nach Zahlenvorlage um 0,2 Prozent zu, damit aber weniger als andere Immobilienwerte wie TAG Immobilien, LEG oder Alstria Office mit einem Aufschlag von jeweils um die 1 Prozent.

Analysten waren mit dem Zahlenwerk von Deutsche Wohnen nicht ganz zufrieden. Auch den Mietdeckel in Berlin, wo Deutsche Wohnen stark engagiert ist, behalten die Anleger im Auge. Die Aktie gilt aber als Kandidat für den Aufstieg in den Dax. Dies könnte etwas stützen. Die Zahlen von Alstria Office kamen indes gut an. Ein solides erstes Halbjahr, schrieb Analyst Andre Remke von der Baader Bank. Im deutschen Leitindex waren am Dienstag Vonovia mit plus 1,2 Prozent vorne.

Immobilienkonzernen kommt das Niedrigzinsumfeld zugute, denn niedrige Zinsen machen Finanzierungen von Häusern und Wohnungen günstiger. Anders bei Banken, die darunter leiden, weil niedrige Zinsen ihre Einnahmen schmälern. Im MDax rutschten am Dienstag die Anteile der Commerzbank auf ein neues Rekordtief bei 4,931 Euro.

Aareal Bank standen nach Zahlen zunächst deutlich tiefer, dämmten das Minus zuletzt aber ein. Deutsche Bank verloren im Dax mehr als 2 Prozent, notierten aber noch etwas über ihrem Rekordtief bei 5,801 Euro von Anfang Juni./ajx/mis