FRANKFURT (dpa-AFX) - Commerzbank Martin Zielke gibt sich angesichts des drohenden Abstiegs seines Instituts aus dem Dax betont gelassen. "Ganz ehrlich: Ärgert mich das persönlich? Finde ich das schön? Nein", antwortete Zielke am Mittwochabend vor Journalisten in Frankfurt auf die Frage, ob es ihn ärgere, dass der vergleichsweise junge Zahlungsabwickler Wirecard aller Voraussicht nach im September die Großbank und Dax-Gründungsmitglied aus der ersten deutschen Börsenliga verdrängen wird.

Zielke betonte: "Für unsere Kunden, für unser Geschäft ändert sich damit überhaupt nichts. Für die Bedeutung der Bank für die deutsche Volkswirtschaft ändert sich überhaupt nichts. Wir sind die führende Mittelstandsbank in Deutschland, und daran wird sich auch nach vorne überhaupt nichts ändern."

Die Entscheidung über die künftige Zusammensetzung des Deutschen Aktienindex fällt am 5. September. Maßgeblich sind dabei Börsenumsatz (Handelsvolumen) und Börsenwert (Marktkapitalisierung) der Unternehmen. Am Donnerstagvormittag war Wirecard an der Börse mit knapp 22 Milliarden Euro mehr wert als Deutsche Bank (20,5 Mrd Euro) und Commerzbank (10,3 Mrd Euro).

Die Entwicklung bestätige, dass der Commerzbank-Vorstand "mit dem strategischen Ansatz, die Bank technologisch weiterzuentwickeln" auf dem richtigen Weg sei, sagte Zielke. "Das, was wir strategisch im Programm haben, sind die Zutaten für eine Wertsteigerung - davon sind wir zutiefst überzeugt."

Die Commerzbank setzt auf den Ausbau ihrer Kerngeschäftsfelder Privat- sowie Firmenkunden und treibt die Digitalisierung des Unternehmens voran. "Aus vielen Gesprächen, die wir mit Investoren haben, sehe ich sehr deutlich, dass die Hebel zumindest von den meisten dort sehr gut verstanden werden", sagte der seit Mai 2016 amtierende Commerzbank-Chef./ben/DP/zb