Im Gesamtjahr erwartet Vorstandschef Markus Braun nun ein Betriebsergebnis (Ebitda) von 530 bis 560 Millionen Euro, wie das Finanztechnologie-Unternehmen am Donnerstag mitteilte. Im April hatte Wirecard die Gewinnprognose auf 520 bis 545 Millionen Euro von ursprünglich 510 bis 535 Millionen Euro angehoben. Im vergangenen Jahr war das operative Ergebnis um 34 Prozent auf 413 Millionen Euro gestiegen.

Die Wirecard-Aktien stiegen am Donnerstag im Technologieindex TecDax um bis zu 9,6 Prozent auf ein Rekordhoch von 176,80 Euro. Der Finanzdienstleister aus Aschheim bei München ist mit einem Börsenwert von 21 Milliarden Euro inzwischen das wertvollste deutsche Bankunternehmen. Die Deutsche Bank kam am Donnerstag auf eine Marktkapitalisierung von 20 Milliarden Euro, die Commerzbank auf zehn Milliarden Euro. Wirecard gilt deshalb als potenzieller Nachfolger der Commerzbank im Leitindex Dax.

Wirecard wickelt für andere Unternehmen weltweit den Zahlungsverkehr ab und kassiert dafür Gebühren. Zu den Partnern zählen Banken, Kreditkartenanbieter, Technologiekonzerne und Handelsketten. Braun bekräftigte am Donnerstag seine hohen Wachstumserwartungen. "Die Digitalisierung steht in vielen Branchen erst ganz am Anfang", erklärte der Konzernchef, der mit sieben Prozent der Aktien größter Anteilseigner ist. Handelsunternehmen könnten sämtliche Vertriebskanäle vom Ladengeschäft bis zur Internetseite unter einer einzigen digitalen Bezahl-Plattform vereinen.

Wirecard bestätigte am Donnerstag seine Halbjahreszahlen, die der Konzern bereits Ende Juli in vorläufiger Fassung veröffentlicht hatte. Der Umsatz kletterte um 46 Prozent auf 898 Millionen Euro. Der operative Gewinn (Ebitda) stieg um 39 Prozent auf 245 Millionen Euro.