FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Gewerkschaft Verdi stimmt die Arbeitgeber auf schwierige Tarifverhandlungen für die privaten und öffentlichen Banken ein. "Wir gehen davon aus, dass es eine sehr harte Tarifrunde wird", sagte Jan Duscheck, Bundesfachgruppenleiter Banken bei Verdi, am Dienstag in Frankfurt. Der letzte Abschluss aus dem Jahr 2016 sei nicht zufriedenstellend gewesen. "Wir sind entschlossen, einen Abschluss in dieser Form nicht wieder zu machen", betonte Duscheck.

Verdi fordert sechs Prozent mehr Geld für die etwa 200 000 Beschäftigten der privaten und öffentlichen Banken in Deutschland. "Die tarifliche Entwicklung bei den Banken hinkt der in der Gesamtwirtschaft immer mehr hinterher", sagte Duscheck. "Die Anforderungen an die Beschäftigten steigen, die Arbeitsbedingungen werden schlechter."

Das belegten unter anderem die Ergebnisse einer Umfrage unter mehr als 3000 Mitarbeitern von Genossenschaftsbanken, die Verdi bei der Universität Jena in Auftrag gegeben hat. Viele der Befragten klagten beispielsweise über Zeitdruck. Die Hälfte gab an, Abstriche an der Qualität ihrer Arbeit zu machen, um das Pensum zu schaffen.

In der Tarifrunde für die privaten und öffentlichen Banken fordert Verdi generell sechs "Gesundheits- und Entlastungstage", da der Druck auf Bankbeschäftigte infolge ständiger Umstrukturierungen und Filialschließungen stark gestiegen sei.

Verhandelt werden soll ab dem 15. Februar, Auftakt ist in Berlin. Zwei weitere Termine sind für den 6. März und den 11. April jeweils in Frankfurt festgelegt. Die Arbeitgeber hatten schon bei Vorstellung des Verdi-Forderungskataloges Ende November erklärt, der Verteilungsspielraum beim Gehalt sei "sehr gering"./ben/DP/jha