Gleichzeitig kämpft sie aber mit Gegenwind im wichtigen Firmenkundengeschäft und senkte am Dienstag den Ausblick für die Sparte. Statt steigender Erträge rechnet Deutschlands zweitgrößtes börsennotiertes Kreditinstitut nun für 2018 mit einem Rückgang. Das Versprechen, erstmals nach drei Jahren wieder eine Dividende zu zahlen, will die Commerzbank wahrmachen und kündigte für dieses Jahr eine Ausschüttung von 20 Cent je Aktie an - soviel hatten die Aktionäre auch 2015 erhalten, die bisher einzige Dividende seit der Finanzkrise. Die zuletzt arg gebeutelten Commerzbank-Papiere waren mit einem Plus von 1,7 Prozent vorbörslich größter Gewinner im Dax.

"Die Umsetzung unserer Strategie kommt voran. Wir wachsen und machen bei der Vereinfachung und Digitalisierung der Bank Fortschritte", sagte Vorstandschef Martin Zielke. Das operative Ergebnis des Konzerns stieg im zweiten Quartal auf 389 (Vorjahr: 179) Millionen Euro. Unter dem Strich blieb ein Gewinn von 272 Millionen Euro übrig, nachdem Kosten für den Abbau tausender Stellen der Bank im Vorjahresquartal einen Verlust von 640 Millionen Euro beschert hatten. Die Konzernerträge legten um acht Prozent auf 2,22 Milliarden zu. "Unsere Wachstumsinitiativen greifen bereits", sagte Zielke. "Es wird natürlich noch etwas dauern, bis sie ihre volle Wirkung entfalten." Mit den Zahlen schnitt die Bank besser ab als von Analysten erwartet.

"Angesichts des intensiven Wettbewerbs insbesondere im Firmenkundengeschäft haben wir unseren Ausblick leicht angepasst", goss Zielke Wasser in den Wein. Der operative Gewinn der Sparte sank im zweiten Quartal auf 212 (Vorjahr: 234) Millionen Euro, die Erträge legten dank einer größeren Transaktion auf 948 (943) Millionen Euro etwas zu.

Besser läuft es dagegen im Privatkundengeschäft, in dem die Erträge auf 1,2 (1,1) Milliarden Euro stiegen und das operative Ergebnis um ein Fünftel auf 171 Millionen kletterte. Sowohl im Privat- als auch im Firmenkundengeschäft gewann die Commerzbank weitere Neukunden, auch wenn sich das Kundenwachstum im Privatkundengeschäft im ersten Halbjahr verlangsamte. Sowohl im Konzern als auch im Privatkundengeschäft rechnet Zielke 2018 wie bisher mit höheren Erträgen als im Vorjahr.

Wegen Investitionen und Pflichtabgaben rechnet die Commerzbank nun für das laufende Jahr mit Kosten von rund 7,1 Milliarden Euro erwartet, statt zuvor 7,0 Milliarden. "Unser Kostenziel von 6,5 Milliarden Euro für 2020 bleibt unverändert", betonte Finanzchef Stephan Engels. Auch die anderen Mittelfristziele seien unverändert, erklärte die Commerzbank.